Ehrenamtliche machen ein kostbares Geschenk: Zeit. In ihrer Freizeit widmen sie sich Menschen oder einer Sache, für die ihr Herz schlägt. In unserer Sommerserie erzählen verschiedene VBZ-Mitarbeitende von ihrem Engagement für unsere Gesellschaft. In diesem Beitrag berichten wir über Dieter Schenk, Nataliya Horbachova und Daniel Reuteler.
Dieter Schenk, Fachspezialist Prüffeld und ehrenamtlich Reparateur im «Repair Café» Zug, repariert fast alles
Nachhaltigkeit ist dem gelernten Elektronikspezialisten sehr wichtig: «Lieber ein Gerät reparieren, als es zu entsorgen.» Er hat das auf Spendenbasis funktionierende und vom Konsumentenschutz geförderte Repair Café in Zug mit aufgebaut. «Für uns war es auch ein Einstieg zur Integration», erzählt Dieter, der 2016 mit seiner Frau in die Schweiz kam. «Ich möchte mich einbringen, mit dem, was ich kann – und zwar aus Spass am Helfen.» Während seine Frau im Café für das leibliche Wohl der Gäste besorgt ist, repariert Dieter die technisch interessanten Gegenstände. Benötigte Kunststoffteile stellt er auch mal kurzerhand zuhause am 3D-Drucker her. Und wenn die kleine Spielzeug-Lokomotive wieder fährt und zischt, nachdem er sie in Teile zerlegt und das Getriebe vom Staub befreit hat, ist die Freude gross – sowohl beim Besitzer als auch beim Reparateur. «Ich wünsche mir, dass die gute Idee der «Repair Cafés noch bekannter wird und das Angebot schrittweise erweitert werden kann», so Dieter Schenk. www.repair-cafe.ch
Nataliya Horbachova, Trampilotin, engagiert sich als freiwillige Dolmetscherin für Geflüchtete aus der Ukraine
Nataliya stammt ursprünglich selbst aus der Ukraine und kam 2017 von Deutschland in die Schweiz. «Unmittelbar nach Kriegsausbruch fuhr ich an die polnische Grenze, um Familie und Freunde herzuholen, denn ich wollte unbedingt helfen.» So hat sich Nataliya gleich beim AOZ gemeldet. Dank ihrem verständnisvollen Chef kompensierte sie Überstunden, um gefragte Dolmetscher-Einsätze für die Geflüchteten im Bundesasylzentrum sowie in Zivilschutzcentern zu leisten. «Seither bin ich auch in meiner Freizeit mit Formalitäten behilflich oder überall dort tätig, wo im Alltag Hilfe gebraucht wird.» Besonders beschäftigt sie das Schicksal der Kinder, welche die Bilder des Krieges in sich tragen und Fragen zur Zukunft stellen. Dankbar ist Nataliya für die unerwartete Unterstützung durch Freunde und Arbeitskollegen, aber auch der Stadt Zürich. «Nach einem Freiwilligeneinsatz sah ich aus dem Tram eine im Wind wehende Ukraine-Fahne am Bürkliplatz. Das gab mir das Gefühl, nicht allein zu sein.»
Daniel Reuteler, Bereichsleiter Komponenten Tram, Wachtmeister und Ausbildner bei der Stadtfeuerwehr Dübendorf-Wangen-Brüttisellen
Bereits als 24-jähriger wurde der Techniker, der u.a. viele Jahre für die Swissair arbeitete, als Freiwilliger in die Feuerwehr aufgenommen. «Dübendorf, wo ich aufgewachsen bin, ist meine Heimat. Ich möchte der Gemeinde etwas zurückgeben und etwas Gutes für die Bevölkerung tun.» Das Handwerk der Fahrzeuge hat ihn schon immer fasziniert, wie auch die Kameradschaft mit Kollegen aus vielerlei Berufen. Als Wachtmeister leistete Dani viele Jahre 24-Stunden-Bereitschaft. «Wenn Menschen und Tiere involviert sind, ist es besonders herausfordernd. Es geht vom Sachschaden bis zum Todesfall. Doch es gibt auch erfreuliche Erlebnisse, etwa wenn wir ein Pferd aus dem Gülleloch retten können. Dann spürt man die Dankbarkeit des Bauern, aber auch jene des Tieres!» Heute ist er weniger an der Front im Einsatz, sondern widmet sich engagiert dem Strassenverkehrs-Corps und hält seinen Kollegen den Rücken frei.
Grosses Bild: Daniel Rietmann, Cornelia Graf-Schneider, Dejan Popovic, Eugen Looser (stehend v.l.n.r.) sowie Nataliya Horbachova, Daniel Reuteler, Dieter Schenk und Sina Sohnegg (sitzend v.l.n.r.) verschenken Zeit für eine gute Sache. Foto: Tom Kawara