Am 1. Februar 1986, also genau heute vor 30 Jahren, wurde der Tramtunnel im Rahmen der Eröffnung der Tramlinie nach Schwamendingen eingeweiht. Mit einem Auszug aus der damaligen VBZ-Personalzeitschrift «Kontakt» würdigen wir das Jubiläum des 2,4 km langen Bauwerks, das auch heute noch einen Hauch U-Bahn-Feeling nach Zürich bringt.
Der 1. Februar war ein ausgesprochener Wintertag mit starkem Schneetreiben und einer empfindlich kalten Bise. Dessen ungeachtet strömten gewaltige Menschenmassen zum Milchbuck, einer Demonstration für die VBZ bzw. für den öffentlichen Verkehr gleich. Zwischen Bahnhof Enge und Milchbuck pendelten fünf vom Verein Tram-Museum betreute Oldtimer, die während des ganzen Tages stets voll besetzt waren. Darüberhinaus verkehrten auf fahrplanmässiger Route unter den Liniennummern 7 und 9 ein «Café-und Gipfelitram», ein Tram mit dem «Trio Grande», ein «Jass-» und ein «Zeltlitram». Der Ansturm auf diese speziell hergerichteten Tramwagen war meistens derart gross, dass weder ans Jassen noch ans Gipfeliessen zu denken war - der Gedanke an Sardinen war naheliegender!
Alt und jung waren vergnügt, beeindruckt von Zürichs «U-Bahn» und deren Leistungsfähigkeit, verkehrten doch neben den fahrplanmässigen Kursen zwischen Milchbuck und den beiden Endstationen in Schwamendingen nicht weniger als sechs Extrazüge.
Alt und jung waren vergnügt, beeindruckt von Zürichs «U-Bahn» und deren Leistungsfähigkeit
Den spontanen Äusserungen zahlreicher Fahrgäste kann entnommen werden, dass das Tempo, mit dem die Tramzüge den Tunnel durchfahren, allgemein beeindruckt. Anders als die U-Bahnen von London und Paris, die jede ihren charakteristischen U-Bahn-Geruch aufweist, hat sich die U-Bahnstrecke der VBZ noch keinen spezifischen Geruch zugelegt. Wann wird wohl der einmal für Zürich typische «U-Bahngeruch» – der «VBZ-Linie-Geruch» – im Tunnel Tatsache werden?