Wie die Linie 2 rot, und die Linie 8 grün bleibt

Sie fahren fürs Leben gern Bus und Tram, dennoch müssen Sie wegen der VBZ manchmal die Stirn runzeln oder gar den Kopf schütteln? Dann sind Sie in bester Gesellschaft! Fast täglich erreichen uns spannende, kuriose und häufig berechtigte Fragen zum öffentlichen Verkehr. Deshalb haben wir die Serie «Händ Sie gwüsst ...?» lanciert. In dieser Serie versuchen wir zu beantworten, was unseren Fahrgästen unter den Nägeln brennt. Heute lautet die Frage: Wie werden die Linienfarben und –nummern an den Fahrzeugen eingestellt.

Die Farben der Zürcher Tram- und Buslinien sind Teil von deren Charakter und ein einprägsames Erkennungsmerkmal. Gross war deshalb das Erstaunen, als sich Anfang diesen Jahrees die Linie 2 in einem frischen Grün zeigte, statt dem üblichen satten Rot – und das, obwohl der Frühling noch gar nicht Einzug gehalten hatte. Wir haben daher beim Profi der Leitstelle, Peter Holzer, nachgefragt, wie die Fahrzeuge zu ihrer Farbe kommen.

Digital statt analog

Früher wurde die Linienanzeige der Fahrzeuge mit Bändern oder gar Tafeln bespielt, welche teilweise von Hand gekurbelt oder platziert werden mussten. Diese Zeiten gehören freilich der Vergangenheit an. Heute wird die Linienfarbe durch die Leitstelle über eine Software eingespielt – und zwar nicht nur für Tram und Bus in der Stadt Zürich, sondern für alle Fahrzeuge im gesamten ZVV. Bedient werden damit nicht nur die Anzeigen an der Stirn und den Flanken des Fahrzeugs, sondern ebenso die Monitore mit den Fahrgastinformationen im Innenraum.

Bei der Einführung der Linie 20 etwa hat die Leitstelle zunächst den Farbcode im RGB-Format erhalten. Dieser muss dann in einen Code im Hexadezimalformat umgewandelt werden, was aber keine Hexerei ist, denn auch diese Aufgabe erledigt eine Software. So sollte im vergangenen Februar die Linie 1 in Winterthur neu eine grüne anstelle der bisher schwarzen Hintergrundfarbe erhalten – durch ein Versehen ergrünte aber die Linie in der Zeile darunter, die Linie 2.

 

Das wäre heute so kaum mehr möglich. Seit März 2023 werden die Linienfarben mit einer neuen, modernen Software eingespielt. Diese verfügt über eine Vorschaufunktion, die es erlaubt, die Anpassung zu überprüfen. Wer tatsächlich im «grünen» Zweier mitfahren konnte, darf sich glücklich schätzen: So eine Gelegenheit ist um ein Vielfaches unwahrscheinlicher als der Fund eines vierblättrigen Kleeblatts. Gute Fahrt!

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