Etwa 70 Neuzugezogene nahmen die Einladung zum Anlass «Willkommen in Affoltern» an. Bei der Präsentation des Quartiers thematisierte der Quartierverein auch das geplante Tram zwischen Bucheggplatz und Holzerhurd. Die Informationen wurden positiv aufgenommen.
Von Juni 2022 bis Juni 2023 sind rund 2000 Personen neu nach Affoltern gezogen. Unter ihnen sind Menschen, die bereits in der Stadt Zürich wohnten, aber auch solche, die aus anderen Gegenden des Kantons Zürich, der Schweiz oder gar aus dem Ausland ins Quartier kamen. Die meisten der Neuzugezogenen waren bereits informiert, dass Affoltern ein Tram bekommt, wie es sich beim Willkommensanlass zeigte. Der Quartierverein gab ihnen im vergangenen Herbst einen kurzen Überblick über das Quartier. Dabei wurde auch das Tram Affoltern thematisiert, das gemäss Planung ab 2029 zwischen Bucheggplatz und Holzerhurd fahren soll. Die anwesenden Neuzugezogenen zeigten grosses Interesse und wollten mehr über die Planung wissen. Einige konnten nicht nachvollziehen, warum es noch so lange braucht, bis das Tram fährt. Alle Gefragten – sie verteilen sich übers ganze Quartier – zeigten sie sich grundsätzlich positiv gegenüber dem Tram. Ein paar meinten allerdings, dass sie nicht anmassend sein wollten bei ihren Meinungsäusserungen, denn noch würden sie das Quartier nicht so gut kennen wie andere Bewohnerinnen und Bewohner.
Martina Brugger bemerkte zum Tram: «Ich würde das Tram auf jeden Fall benutzen, sowohl für den Arbeitsweg als auch privat. Auch da ich generell lieber Tram als Bus fahre.» Sie fahre regelmässig mit dem 32er Bus. Während der Stossszeiten stehe dieser oft im Stau. Zudem sei er zu diesen Zeiten morgens und abends oft sehr voll. Tagsüber hingegen sei er völlig ausreichend in der Taktung. «Sinnvoll finde ich es, wenn das Tram die ÖV Strecke erweitert, kein Umsteigen mehr nötig ist und es eine separate Tramspur gibt.»
Balazs Pinter liebt die Zürich-Area. Da die Familie kein Auto hat, verlässt sie sich stark auf die guten Verbindungen des ÖV, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. «Wir wohnen an der Wehntalerstrasse in Neuaffoltern, wo wir mehrere Buslinien zur Verfügung haben, die wir fast täglich benutzen.» Allerdings seien diese vor allem morgens stark überfüllt. Zudem komme es zu Verspätungen, was es schwierig mache, eine Reise zu planen. Auch sei aufgrund der Bautätigkeit zu erwarten, dass noch mehr Leute nach Affoltern ziehen. «Darum bin ich wirklich begeistert über die neue Tramlinie nach Affoltern. Sie wird unsere Reise in die City vereinfachen, verkürzen und kein Umsteigen mehr nötig machen.» Zudem biete ein Tram mehr Platz, auch für Kinderwagen. Und nicht zuletzt: «Ich hoffe, dass dann weniger Leute das Auto nehmen und so mehr für die Umwelt tun.»
Ich bin wirklich begeistert über die neue Tramlinie. Sie wird unsere Reise in die City vereinfachen, verkürzen und kein Umsteigen mehr nötig machen.
Balazs Pinter, Affoltemer
Nicole Brügger kann sich zwar Affoltern ohne Tram vorstellen, findet aber auch, dass dieses gewisse Verbesserungen wie zum Beispiel eine Entlastung aufgrund der höheren Kapazität mit sich bringen werde. Sie persönlich ist aber nicht zu Stosszeiten unterwegs. Die 33-Jährige ist generell der Meinung, dass ein Tram zu einem Stadtquartier gehört.
Marco Koller, 33, arbeitet Schicht. Wichtiger als ein Tram würde er den Viertelstundentakt auf der S-Bahn finden. «Das wäre effizient.» Trotzdem braucht es seiner Meinung nach ein Tram. Vor allem weil zu Stosszeiten immer auch viele Schülerinnen und Schüler unterwegs zur Schule sind. Vor allem die grössere Kapazität würde seiner Meinung nach einen Vorteil bringen. Mehr Stau auf der Wehntalerstrasse wegen des Trams, infolge der Reduzierung der Fahrspuren, erwartet er nicht.