Was die Grossen Wagen in Zürich im 2020 bewegt, steht nicht nur in den Sternen, sondern zeichnet sich auch in den Projektpapieren der VBZ ziemlich deutlich ab. Zum Jahresbeginn gewähren wir unseren Leserinnen und Lesern einen Einblick in das, was in der Küche des Zürcher Nahverkehrs für das kommende Jahr so köchelt.
Was darf zu Jahresbeginn so wenig fehlen wie das Wasser im Zürisee, waseliwas? Es sind die guten oder weniger guten Prophezeihungen, die einen Blick in die Zukunft erlauben sollen – kurz, das Horoskop. Nun ist der Wahrheitsgehalt einer solchen Weissagung ja eher umstritten. Etwas fundierter ist dafür der Einblick in die kommenden Monate rund um das Tram- und Busnetz. Wir haben nämlich zusammengestellt, wie die VBZ über die Jahreszeiten hinweg Zürich in diesem Jahr bewegen werden. Und so sieht’s aus:
Es werde Licht
In der dunklen Jahreszeit sehnen wir uns alle nach wärmenden Sonnenstrahlen. Diese können unsere Haltestellen zwar nicht herbei zaubern, aber dafür warten ein paar davon versuchsweise mit neuen Features auf: Energiesparende LED-Beleuchtung mit Special Effects und e-Paper als digitale Fahrgastinformation machen den Januar smarter.
Jetzt wollen wir’s wissen!
Zu Beginn des Jahres, wenn das Barometer besonders klirrende Werte liefert, bewegen uns unzählige Fragen. Und zwar nicht, wann es endlich wieder warm wird, nein, wir machen uns Gedanken über den ÖV der Zukunft. Und wollen dazu die Meinung der Zürcherinnen und Zürcher hören. Also, bitte alle mitmachen. Die grosse Diskussionsrunde startet Anfang März.
Grünes Oberstübchen
Was im Januar smart begonnen hat, wird im Frühling fortgesetzt: Als Pilotprojekt gärtnern wir an ein, zwei Haltestellen herum und wenn alles gut läuft, ist der Boden dann nicht mehr unten, sondern oben. Apropos, immer grüner und umweltfreundlicher wird’s auch dank unseren Bussen, die vermehrt mit Strom aus vollständig erneuerbarer Energie anstelle von Diesel in der Stadt verkehren. Während der Kauf elektrisch angetriebener Busse für die Quartiere angebahnt ist, wird im Frühjahr auch der Erwerb batteriebetriebener Standardbusse aufgegleist. Zudem steht die Ankunft acht nigelnagelneuer Batterietrolleybusse ins Haus, die ganztägig auf der Linie 83 anstelle von Dieselbussen zum Einsatz kommen werden. Damit ist für eine immer bessere Lebensqualität in der Stadt und einen effizienten ÖV im Einklang mit Mutter Natur gesorgt.
Auf Kurs in den Sommer
Aufmerksame werden es schon bald in der Stadt entdecken. Das Flexity kurvt für Tests auf dem Zürcher Netz. Ab Sommer heisst es «Einsteigen und Abfahren», denn dann erfolgt die erste offizielle Kursfahrt des neuen Trams.
Alle Wege führen in die Badi
Im Sommer sind wir dann nicht nur mit dem Flexity, sondern auch sonst ganz flexi unterwegs: Auf der Mobilitätsplattform für Zürich tun sich neue oder auch altbekannte Wege auf – egal ob zu Fuss, mit dem öV, Leih-Velo, Miet-Auto oder alles gemischt. Gebündelt auf einer App findet jeder den für ihn besten Weg in die nächste Badi. Zudem demonstrieren wir voraussichtlich im August erstmals in Zürich, wie die modernen eHybrid-Standardbusse nicht nur per Stecker in der Garage, sondern auch auf der Strecke an einer Zwischenladestation blitzschnell übers Dach mit Strom versorgt werden können. Da stehen uns schon jetzt alle Haare zu Berge!
Auch der Bus ist flexi
Mit den kühleren Tagen schaffen wir kürzere Wege zu unserem Angebot. In den Quartieren Altstetten und Albisrieden wird zum ersten Mal der Bedarfsverkehr im öV getestet: Die Fahrzeuge des FlexNetz verkehren in den Randzeiten ohne fixen Fahrplan und feste Routen – der Bus, der kommt, wenn man ihn braucht. Apropos Bus: Auch die neue Busheimat in der Hardau dürfte bis dahin fertig gebaut sein.
Vorhersehbarer Winter
Man braucht gewiss keine Kristallkugel, um vorherzusehen, dass im Winter nebst dem Schweif von Fonduekäse, der durch Zürich zieht, auch ein kleines rotes Glitzertram durch die Strassen ruckelt. Gewisse Dinge ändern sich nicht – und das ist doch irgendwie schön.
*Aufgrund stetig wechselnder Planetenkonstellationen sind die in diesem Horoskop angekündigten Einflüsse und Konstellationen – wie in derlei Prophezeiungen üblich – als Tendenzen zu sehen…. :-)
