Mit «Self-e» die Mobilität der Zukunft erfahren

Die VBZ beschäftigen sich mit der Mobilität der Zukunft und testen ein selbstfahrendes Fahrzeug.

Bilder: Tom Kawara; Videos: zweifel.tv

«Self-e» verkehrt auf dem Areal der VBZ

Der Name «Self-e» ist zusammengesetzt aus den beiden englischen Worten «self-driving» und «electric». Damit wären wir bereits bei zwei der wichtigsten Eigenschaften des Fahrzeuges: Es ist selbstfahrend und elektrifiziert. Die VBZ testen bereits seit 2016 einen vollständig elektrisch angetriebenen Bus auf verschiedenen Quartierstrassen, «Self-e» ist allerdings das erste selbstfahrende Fahrzeug, mit dem die VBZ Erfahrungen sammeln. Für den Test konnte das Fahrzeug des «Swiss Transit Lab» von der Neuhauser Firma AMoTech ausgeliehen werden.

Der Testbetrieb mit «Self-e» ist auf gut zwei Wochen beschränkt. Vom 9. bis zum 23. Februar 2018 verkehrt das Fahrzeug im Shuttle-Betrieb auf dem Areal der VBZ. Die Mitarbeitenden der VBZ können den automatisierten Transportdienst während der Betriebszeiten nutzen, um sich mit der Technik vertraut zu machen.

Die VBZ möchten aus dem Test Rückschlüsse auf die aktuellen technischen Möglichkeiten im Bereich des automatisierten Fahrens ziehen und betriebsintern Erfahrungen für einen zukünftigen Betrieb autonomer Fahrzeuge sammeln. Begleitet wird der Testbetrieb von Workshops, in denen Mitarbeitende der VBZ sich mit der Frage auseinandersetzen, welche Auswirkungen die neue Technologie auf die Mobilität der Zukunft haben könnte und wie sich das Unternehmen diesen Herausforderungen stellen kann.

Das Areal der VBZ wird virtuell erfasst

Bevor «Self-e» seine Runden auf dem Areal der VBZ drehen kann, müssen die Ingenieure des Fahrzeugherstellers die geplante Strecke erfassen, um eine exakte Karte des Areals und der Umgebung herzustellen. Der Shuttle ist nämlich nur auf vorher genau definierten Strecken selbstfahrend. «Self-e» orientiert sich mit GPS und verschiedenen Lidar-Laserscannern sowie Kameras und kann damit mögliche Gefahren erkennen und Kollisionen vermeiden. Auf der Website des Fahrzeugherstellers ist zu sehen, wie «Self-e» seine Umgebung wahrnimmt. Hans-Jürg Ott , zuständiger Projektleiter der VBZ, erklärt, dass beim Einmessen der Strecke möglichst wenig Betrieb sein sollte, damit die Karte so genau wie möglich wird.

Mit der Technik vertraut machen

«Self-e» wird auf seinen Runden von speziell geschultem Fahrpersonal begleitet – ein wirklich «autonomes» Fahren ist technisch noch nicht möglich. Das Begleitpersonal kann im Notfall, oder wenn das System eine Situation nicht bewältigen kann, jederzeit eingreifen. Die Technik im Bereich des autonomen Fahrens entwickelt sich seit einigen Jahren schnell weiter: Die verwendete Hardware, wie beispielsweise die Laserscanner und Kameras, werden immer präziser. Auch die Software macht im Bereich der künstlichen Intelligenz (AI) stetig Fortschritte. Erst wenn ein Fahrzeug Situationen nicht nur erkennen, sondern ebenfalls richtig einschätzen und beurteilen kann, werden die Nachfolger von «Self-e» vollständig autonom verkehren können.

Im Automatikmodus orientiert sich «Self-e» mithilfe seiner Navigationssysteme. Allerdings können im Automatikmodus nur vorgängig definierte Strecken gefahren werden. Für alle anderen Manöver muss das Fahrzeug manuell gesteuert werden. Dies erinnert auf den ersten Blick eher an ein Spiel: Da der Shuttle kein Lenkrad besitzt, ist eine Steuerung mittels Game-Controller allerdings die einzige Möglichkeit, das Fahrzeug manuell zu bewegen.

Mit «Self-e» unterwegs

«Self-e» muss sich auf der Strecke im Werkverkehr zurechtfinden und quert ebenfalls die Tramgleise auf dem Areal. Die gesamte Teststrecke auf dem Werkgelände hat eine Länge von 1’300 Metern und umfasst fünf Haltestellen. Bis zu 11 Mitarbeitende können gleichzeitig mit «Self-e» unterwegs sein. Das Fahrzeug wurde so programmiert, dass es mit maximal 12 km/h auf dem Areal umherkurven wird.

Artikel teilen:

Wir verwenden Cookies, um Ihnen den bestmöglichen Service zu gewährleisten. Durch die weitere Nutzung der Website stimmen Sie unserer Datenschutzerklärung zu.
Mehr erfahren