Der Blick geht aus dem Fenster oder klebt an einer Lektüre, die Musikstöpsel sind tief im Ohr verankert, die Gesichtszüge wirken ausdruckslos wie bei Gemälden aus dem Mittelalter, die Mundwinkel nach unten gezogen wie bei einem tristen Emoticon. Kurz: Jede Geste, Handlung oder Mimik vermittelt ein- und dieselbe Message: Lasst mich bloss in Ruhe! Doch hey, es geht auch anders! Emotionaler, lebendiger, überdrehter. Um dies auf entspannte Art vor Augen zu führen, haben wir «ClipTrip» kreiert – eine Videorubrik, in der wir Spots aus aller Welt präsentieren, die sich mit dem öffentlichen Verkehr oder generell mit dem Verhalten im öffentlichen Lebensraum beschäftigen.
Das Wochenende steht vor der Türe, und damit die liebe Freiheit. Genauer gesagt, die Münchner Freiheit, aber dazu gleich mehr. Wer sich schon auf das Headbanging am Metal-Konzert seiner oder ihrer Wahl freut, möge an dieser Stelle weghören. Alle anderen – vor allem aber die Liebhaber der angesagten 80er-Parties in der Stadt: Obacht! Unsere lieben Kollegen der Berliner Verkehrsbetriebe haben einen höchst hartnäckigen Ohrwurm abgeliefert. Wir sind bereits unrettbar damit infiziert, und hoffen nun inständig auf ein ganzes Album mit solchen akustischen ÖV-Hymnen.
P.S. Weil auch wir die BVG lieben, hier schon mal ein Lyrics-Vorschlag zum selber singen für das Fortsetzungs-Cover (wir bleiben der Einfachheit halber zwischen Zürich und Berlin mal auf dem neutralen Terrain der Münchner Freiheit):
Ich such die Bustür, wenn das Heimweh mich verführt
hier und überall fängt die Reise wieder an
Geliebter ÖV, wenn die Ermüdung mich berührt
hier und überall werden meine Nächte lang
Manchmal fühl ich mich allein,
auch wenn ich fühle frei zu sein
Denn irgendwo in dieser Nacht
bin ich an der Endstation aufgewacht
und ich halt den Türknopf fest bis wir uns wiedersehen
Wiedersehn – bis wir uns wiedersehen
Wiederseh’n,
Bis wir uns wiederseh’n