Vom 27. August bis 10. September 2022 fanden die Aktionstage Behindertenrechte zum ersten Mal im Kanton Zürich statt. Dabei wurden verschiedene Beiträge zur Umsetzung der UNO-Behindertenrechtskonvention (UNO-BRK) geleistet. Über 100 Aktionspartner*innen beteiligten sich daran. Dazu gehörten auch die VBZ.
Gemeinsam mit dem Schweizerischen Blindenbund haben die VBZ unter anderem den Aktionstag «Gemeinsam unterwegs» durchgeführt. Gross und Klein konnten im Zürcher Tram-Museum verweilen und lustige, aber auch herausfordernde Posten ausprobieren. Wie ist es, als Passagier mit einer Sehbehinderung im Tram unterwegs zu sein? Was sind Leitlinien und wie orientiert man sich mit einem Weissen Stock, der umgangssprachlich Blindenstock genannt wird? Mit Simulationsbrillen konnten auch Menschen ohne Sehbehinderung Erfahrungen sammeln, denn: das Hineinversetzen in Menschen mit Sehbehinderung schafft Verständnis. Der offene Austausch und der gegebene Einblick in den Alltag der herzlichen Vertreter*innen des Blindenbundes hat berührt. In diesem Artikel zeigen wir einen Bilder- und Videorückblick.
In verschiedenen Tastsinn-Boxen mussten allerlei Gegenstände, die mit dem öffentlichen Verkehr zu tun haben, ertastet werden. Der Stopp-Knopf vom Tram wurde sofort erraten, doch ein Querschnitt vom Gleis oder ein Notfallhammer war gar nicht so einfach.
Am Info-Zelt waren Mitglieder der Veranstalter vertreten. Dort durfte jeder und jede für einen herzlichen Austausch verweilen oder ein kleines Merchandise einpacken.
Auch ein Blindenführhund durfte zum Anlass nicht fehlen. Zu Blindenführhunden werden oft Golden Retriever, Labradore oder Deutsche Schäferhunde ausgebildet. Diese Rassen haben eine gute Grösse, sind im Allgemeinen gesund und haben ein sanftes, lernwilliges Temperament.
Andreas Denzler (links) und Janka Reimmann (rechts) sind Mitglieder des Schweizerischen Blindenbundes. An der Tagung «Gemeinsam unterwegs» nahmen sie Interessierte mit an einen Rundgang im Tram, der zeigte, wie man sich durchs Tram bewegt, ohne etwas zu sehen.
Auf diesem Plakat sind häufige Sehbehinderungen abgebildet. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wurden am Event verschiedene Brillen verteilt, welche die Sehbehinderungen simulieren sollten.
Sogar der Führersitz eines Flexity-Trams durfte von Gross und Klein ausprobiert werden. Der zuständige Trampilot wurde mit Fragen gelöchert.
Auf einer Leitlinie konnten verschiedene Weisse Stöcke (umgangssprachlich Blindenstock), ganz blind- oder mit einer Sehbeinträchtungsbrille, ausprobiert werden. Extrem eindrücklich war, wie das Gefühl der Bodenrillen von Stock zu Stock variiert.
Das A-Team der Tagung: Von links nach rechts: Julia Angehrn, Helene Zimmermann, Adrian Burkhardt, Urs Brändle und Lea Appiah. Herzlichen Dank für euer Engagement!
Hier abgebildet ist Janka Reimmann, während sie jemanden durchs Tram führt. Der blinde Rundgang scheint für die andere Person einiges schwieriger zu bewältigen zu sein wie für sie.
Zum krönenden Abschluss hier der Videorückblick:
Videograf: Julian Mossner, Mediamatik-Lernender bei den VBZ
Vor den Aktionstagen haben wir Menschen mit Behinderungen, unter anderem auch Janka Reimmann, befragt, wie sie den ÖV erleben, wo sie sich Unterstützung wünschen und wo noch Verbesserungspotenzial besteht. Hier geht’s zu den Interviews.