Wie eine Zugfahrt mit Stephan Eicher das Herz einer VBZ-Mitarbeiterin höher schlagen lässt.
Eigentlich wollte ich die Zugfahrt von Zürich nach Luzern meinem Zmittag und meinem Buch widmen. Aber da sass er! Stephan Eicher. Im Abteil neben mir. Die Nervosität kam schlagartig, die Erinnerungen auch. Ich war noch ein Teenager, als ich Eicher das erste Mal auf der Bühne sah – mit Freunden am Rock Oz’Arènes in Avenches. Es folgten viele weitere Male überall in der Schweiz und meine Begeisterung wuchs mit jedem Konzert. Würde ein echter Fan jetzt «Hallo» sagen? Oder «Salut»? Ich stellte mir vor, wie ich es wagte:
Bonjour Monsieur Eicher, Ihre Songs begleiten mich schon mein halbes Leben. Er lächelte, sagte «Grüessech, das freut mich!» Welches Lied mir denn am besten gefalle, wollte er wissen. Das könne ich unmöglich entscheiden, sagte ich. Er lächelte wieder, meinte, für ein «Fille du Limmatquai» sei ich aber ganz schön unschlüssig, dann nippte er an seinem «Campari Soda» und sagte, er lasse mich jetzt erst mal «Déjeuner en Paix», man sei schliesslich «Pas d’ami». Aber wenn ich wolle, könne ich später noch «Venez danser – «Qui sait»?
In Wirklichkeit tat ich nichts dergleichen. Traute mich kaum noch zu essen, geschweige denn Blickkontakt zu suchen. Stattdessen schrieb ich meiner Freundin:
So fuhr der Zug in Luzern ein und während Stephan Eicher ausstieg, stimmte er in meinem Kopf gerade Mani Matters Klassiker an: «Si wäre vilicht gärn im Grund gno fräch, und dänke, das syg ires grosse Päch. Und s’laschtet uf ne wine schwäre Stei, dass si Hemmige hei…»
Als Anmerkung noch: «Campari Soda» ist von Taxi, nicht von Eicher, er hat den Song live einfach schon sehr oft gespielt.
Am Limmatquai wird gebaut
Dieser Artikel ist in erster Linie als kleines und charmantes «Ablenkungsmanöver» für jene VBZ-Benutzerinnen und -Benutzer gedacht, die sich wegen den Bauarbeiten am Limmatquai ärgern mussten oder müssen. Wir danken fürs Verständnis.