Grüne Haltestellendächer mitten in der Stadt

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Mehr Biodiversität mitten in der Stadt: Das möchten die VBZ mit begrünten Haltestellendächern erreichen. Für ein innovatives Pilotprojekt im Rahmen der «Smarten Haltestelle» wurden 18 Tröge für zwei Wartehallendächer bepflanzt. Nun sind die Pflanzen gewachsen und ziehen um aufs Dach.

Begrünte Haltestellendächer haben viele Vorteile: Die Pflanzen dienen Insekten als Schutzort und Nahrung, binden Feinstaub wie Luftschadstoffe und speichern Regenwasser. Damit leistet die Begrünung einen Beitrag zur Beschattung und Kühlung der Umgebung und hilft zudem, Hitze zu mindern. Die VBZ testen dies an zwei Wartehallen und möchten gemeinsam mit Grün Stadt Zürich (GSZ) ein Zeichen zur Verbesserung von Mikroklima und Biodiversität setzen.

Bei den begrünten Wartehallen der VBZ handelt es sich um ein Pilotprojekt im Rahmen der «Smarten Haltestelle». Hier werden neue technologische oder digitale Möglichkeiten getestet, auch in Sachen Nachhaltigkeit. Dies unterstützt Michael Baumer, Stadtrat und Vorsteher des Departements Industrielle Betriebe:

«Die Haltestelle der Zukunft soll auch punkto Klima smart sein: Hier nutzen wir das Dach für die Verbesserung des Mikroklimas und der Biodiversität – die Hausdächer nutzen wir für die Produktion von Solarstrom

Für das Pilotprojekt der begrünten Haltestellendächer wurden zwei Haltestellen für die Bepflanzung im sogenannten «Smarten Korridor» (Hardplatz und in Kürze Albisriederplatz) bestimmt. Ziel ist es, in enger Zusammenarbeit mit Grün Stadt Zürich, verschiedene Substrate und Substrataufbausysteme zu testen und herauszufinden, welche sich langfristig am besten bewähren. Zudem ermittelt ewz mittels Sensoren die Temperaturen unter dem Dach und die Wirkung der Bepflanzung auf das Umgebungsklima.

52 grüne Quadratmeter

Insgesamt wurden 18 Tröge, je neun pro Haltestellendach, mit verschiedenen Substraten befüllt und bepflanzt, was einer Fläche von 52 grünen Quadratmetern entspricht. Die Tröge wurden so gestaltet, dass sie möglichst viel Regenwasser aufnehmen können und eine genügend dicke Substratschicht entsteht.

Die Aussaat und das Pflanzen von Setzlingen übernahmen umsichtige Gärtner auf dem VBZ-Areal Altstetten bereits im vergangenen Herbst. Viel Regen und Kälte im Frühjahr machten dem erhofften Wachstum aber vorerst einen Strich durch die Rechnung. Und auch ein neugieriger Fuchs musste mit Gittern vom Graben nach Futter abgehalten werden.

Nun ist aber das richtige Gärtchen gezüchtet: Für die Begrünung entschied sich Grün Stadt Zürich für niedrigwachsende Pflanzen, die im Sommer auch längere Trockenperioden aushalten können. Es wurde eine Dachkräutermischung mit über 50 Arten angesät und mit Setzlingen von rund 10 Pflanzenarten – wie Edelgamander, rundblättrige Glockenblume oder gelbe Reseda – ergänzt. Diese Pflanzen sind auch bei Insekten wie Wildbienen und Hummeln beliebt und bieten ihnen Nahrung und Schutz.

Für die VBZ-Mitarbeitenden waren die Arbeiten spannend und herausfordernd. «Das Schöne an diesem Projekt ist, dass wir damit einen kleinen Beitrag an die Biodiversität und somit an die VBZ-Umweltstrategie leisten können», so Roger Fisch, Leiter Erhaltung Infrastruktur. «Dabei galt es, auch einige Hürden zu nehmen und knifflige technische Details zu meistern», ergänzt der stellvertretende Projektleiter, Ramon Mächler.

Feedback der Fahrgäste gefragt

Nun haben die ersten neun Tröge auf der Haltestelle am Hardplatz ihr Zuhause gefunden. Nach einer Testphase und Beobachtungszeit von rund einem Jahr werden die Projektpartner eine erste Zwischenbilanz ziehen. Danach entscheiden die VBZ über eine mögliche Fortsetzung des Projekts. Bis dahin können interessierte Fahrgäste direkt vor Ort ihre Meinung mittels QR-Code abgeben.

Video-Statement zum Pilotprojekt von VBZ-Direktor Dr. Marco Lüthi.

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