Im beginnenden Jahr öffnen sich hoffentlich neue Türen. Aber nicht nur! Ein Neujahrsgruss.
Während Sie das lesen, haben Sie mindestens ein Fenster geöffnet. Das Ihres Browsers nämlich. Fenster haben ihren festen Platz in unserem Alltag. Wenn Sie metaphorisch «weg vom Fenster» sind, sind Sie buchstäblich nicht mehr im Bilde.
In Tram oder Bus, anders als etwa in der U-Bahn etwa, erhascht der Blick aus dem Fahrzeug das eigentliche Leben, schöne und weniger reizvolle, ereignisreiche oder gleichförmige Szenerien in oder rund um Zürich. Vielleicht sehen Sie einen Sonnenaufgang. Oder Sie blicken durch die Scheibe hindurch wiederum in ein Schaufenster, in dem Sie sich selbst gespiegelt sehen, gewissermassen als eine Art fahrendes Spiegelkabinett. Abends erlaubt Ihnen das Fenster, den Nachbarn im Fahrzeug zu mustern. Oder einfach nur den Sitz Ihrer Frisur zu prüfen.
Natürlich haben Sie auch im Fahrzeug die Wahl, das Fenster ihres Browsers jenem vorzuziehen, hinter dem die Fassaden von Zürich vorbeiziehen. Dann aber verpassen Sie möglicherweise ein weiteres Fenster: Das zur Seele ihres oder ihrer Mitreisenden nämlich, von der Sie einen kurzen Eindruck erhaschen mögen, sobald Sie Ihren Blick heben.
So einen Moment erlebte die Schreibende vor einiger Zeit am Stauffacher, als ihr Auge während der kurzen Wartezeit in der Haltestelle unbestimmt in das unmittelbar daneben stehende Tram schweifte und sich die Blicke mit jenen einer älteren Dame kreuzten. Dem gegenseitigen Entdecken folgte ein Lächeln, das andauerte, bis die beiden Fahrzeuge in jeweils entgegengesetzter Richtung auseinanderdrifteten. Ob Sie es glauben oder nicht, dieser buchstäbliche Augenblick erhellte die Laune nicht nur für wenige Sekunden, sondern über den gesamten Tag. Probieren Sie es gelegentlich aus. Und winken Sie im Vorbeifahren zum Beispiel einem Kind.
Nun ist ein neues Jahr vielleicht weniger ein Fenster, sondern vielmehr eine Türe, die sich öffnet, und durch die wir gehen. Trotzdem hoffen wir natürlich auf gute Aussichten. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, dass sich Ihnen im 2023 nicht nur viele spannende Türen öffnen mögen, sondern ebenso viele positive Fenster, in Ihrem Alltag ebenso wie in den Gesichtern der Menschen, die Sie umgeben.
