Welchen Stellenwert wird Mobilität in Zukunft haben, und wie wird sie unseren Alltag beeinflussen? Kennt das intelligente Tram unsere Reisepläne noch bevor wir das Haus verlassen? Wie sieht die Haltestelle der Zukunft aus, und wie wird sich der Innenraum der Fahrzeuge verändern?
Die VBZ waren am Digital Festival 2017 während drei Tagen mit interaktiven Workshops präsent, um die Mobilität der Zukunft zu thematisieren. Auch der Programmier-Marathon «HackZurich» im Technopark lieferte spannende Gedankenanstösse.
Eine erlebnisreiche Fahrt im Cobra
Die Besuchenden des Workshops wurden an der Haltestelle Sihlstrasse abgeholt und in einem umgestalteten Cobra zum VBZ-Workshop in der Tramhalle Kalkbreite gebracht. Die Zukunft konnte auf der Fahrt bereits erahnt werden: Ein Beacon lieferte den Teilnehmenden das vbzonline-Stadt-Magazin beispielsweise direkt auf ihr Smartphone. «Diese Technologie erlaubt neue Möglichkeiten der Fahrgastinformation. Aus diesem Grund möchten wir Beacons in Fahrzeugen und an Haltestellen testen», erklärt Peggy Neubert, Leiterin Servicequalität. Farbige LED-Lichter veränderten die Stimmung im Fahrzeug auf einfache Weise. Angedeutet mittels Sticker wurde auch, dass die Fahrgäste in Zukunft ihre Smartphones direkt in den Fahrzeugen aufladen können.
Hunderte Ideen mittels Kreativitätstechnik
In der Tramhalle angekommen, fanden sich die Teilnehmenden in einer VBZ-Welt der Zukunft wieder. Die «smarte Haltestelle» zeigte, was alles möglich sein könnte, so könnte eine Haltestelle zum Beispiel durchaus als Paketabholdienst eingesetzt werden oder die Möglichkeit bieten, das Smartphone aufzuladen.
Ein weiteres Highlight des Workshops: Mit dem Aufsetzen der Virtual-Reality-Brille befand man sich mitten in der Zürcher Innenstadt und konnte bereits einen Blick ins neue Flexity-Tram werfen. «Mit diesem Tool können unter anderem verschiedene Designvarianten vom Fahrzeuginnenraum miteinander verglichen und optimiert werden», erklärt Markus Ullmann, Leiter Flottenmanagement Tram.
Ein Innovations-Moderator generierte anschliessend auf eindrückliche Art und Weise mit den Teilnehmenden Hunderte von Ideen und reicherte diese mit einer Kreativitätstechnik fortlaufend an. Die Ergebnisse werden aktuell von den VBZ evaluiert.
Radio-Beitrag zum Digital Festival
Erfahren Sie mehr zum Festival in der SRF-Sendung vom 13.9. Der Beitrag «Das digitale Tram der Zukunft - Die VBZ am Digital Festival» beginnt ab der Minute 12:03.
HackZurich: 600 Pizzen und 40 Stunden später
Im Rahmen des Digital Festivals fand zudem der HackZurich statt. Der HackZurich ist der grösste Hackathon in ganz Europa und vereint mehr als 550 internationale Spezialisten, Programmierer und Ingenieure aus 55 Ländern, die innert 40 Stunden in Teams verschiedene, innovative Prototypen programmieren.
Die VBZ haben am Hackathon zusammen mit den SBB und Postauto verschiedene Daten zur Verfügung gestellt (z.B. Fahrzeitpläne, Warnmeldungen, etc.), damit spezifische öV-Fragen beantwortet werden können.
Gamification und Augmented Reality
Unter anderem hat man sich mit dem Thema auseinandergesetzt, Anreize anhand von spielerischen Elementen zu schaffen – sogenanntes Gamification – damit die Fahrgäste statt zu den Spitzenzeiten während den Nebenverkehrszeiten unterwegs sind. So wurde beispielsweise ein Fahrgast-Spiel entwickelt, das dem Fahrgast Punkte gutschreibt, sofern er sich entscheidet, den öV ausserhalb der Stosszeit zu benutzen. «Den Ansatz, dass die Gewinn-Wahrscheinlichkeit sinkt, je mehr Fahrgäste in einem Fahrzeug unterwegs sind, finde ich spannend», erklärt Peggy Neubert. Ebenfalls beschäftigte man sich mit Augmented Reality, wobei es darum ging, die Fahrgastinformation im Störungsfall verbessern zu können.
Überzeugt haben dabei insbesondere die Teams Travenas, PeakPass und Ztravel. Gewonnen hat schlussendlich das Team Travenas, das gemäss Peggy Neubert den Ansatz der Gamification sehr gut umgesetzt hat. Insgesamt haben zehn Entwicklerteams an den Themen der VBZ, SBB und Postauto gearbeitet. «Aktuell prüfen wir, ob und in welcher Form diese Ergebnisse weiterverfolgt werden können», erklärt Dominik Grögler, Projektleiter Produktentwicklung.
Was bei jedem Hackathon einer solchen Grössenordnung nicht fehlen darf, ist natürlich die nötige Nervennahrung in Form von Pizzas: Mit der Bestellung von 600 Pizzen hat man – so ganz nebenbei – dann am HackZurich auch noch einen Weltrekord aufgestellt.
Positives Fazit
Die Teilnahme der VBZ am Digital Festival hat sich sehr gelohnt. «Wir konnten uns mit spannenden Leuten vernetzen und uns von einer innovativen Seite zeigen», erklärt Andreas Uhl, der bei den VBZ für das Innovationsmanagement zuständig ist. Mit dieser Form von Open Innovation konnten zudem neue Ideen generiert und bestehende Ansätze weiterentwickelt werden. Dies immer mit Fokus darauf, das Kundenerlebnis heute und in Zukunft zu optimieren.
Über das Festival
Das Digital Festival versteht sich als Ideenplattform und beschäftigt sich mit der Frage, wohin es in Zukunft geht. Eine Vielzahl spannender Referate und Workshops lieferten dazu wertvolle Anstösse und Gelegenheit zum Networking.