Der kleine, grosse Flexity-Fan

Der 11-jährige Martim beobachtet aus seinem Zimmerfenster am Hardplatz seit Jahren Trams und Busse. Dank seiner Lehrerin und des Flexity-Projektleiters durfte er einen Vormittag lang Tram fahren, Weichen stellen – und den VBZ-Direktor mit Fragen löchern. Ein Erlebnisbericht.

Er war der allererste, der an der Haltestelle Kappeli gewartet hat auf das neue Tram. Die VBZ-Crew war noch mit den Medienschaffenden beschäftigt, die Pressekonferenz war erst gerade vorbei. Da stand er bereits freudig an der Haltestelle und wartete auf das neue Zürcher Tram. Er ist allen sofort aufgefallen, der 11-jährige Knabe, der bald darauf begeistert im ganzen Tram auf- und abging und alles mit seinem neugierigen Blick bestaunte. Er hatte ein Strahlen in seinen grossen, braunen Augen, das man nicht übersehen konnte.

Andreas Hotz, Leiter Projektmanagement Technik bei den VBZ, hat den Jungen ebenfalls sofort bemerkt. Schliesslich war er selbst schon als kleiner Bub ein Fan von grossen Verkehrsfahrzeugen, allen voran von Trams. Also ging er auf Martim zu, der ihm gleich zig Fragen stellte und ihm erzählte, dass er unbedingt bei der ersten Fahrt habe dabei sein wollen. Seine Lehrerin hat ihn darauf aufmerksam gemacht und da die erste Fahrt in den Herbstferien stattfand, ging das alles super auf. «Also ein wirklich grosser Fan», dachte sich Andreas und lud Martim spontan ein, in den kommenden Wochen mal die VBZ-Werkstätten zu besichtigen.

«Für diesen Besuch durfte ich sogar einen Jokertag einziehen», berichtet Martim im Nachhinein, «meine Lehrerin ist einfach die Beste.»

Am Freitag, 13. November, war es dann soweit: Martin durfte die VBZ besichtigen. Die grösste Vorfreude galt wohl dem gemachten Versprechen, er dürfe sogar eigens ein Tram steuern. Als die Schreibende nämlich um 7.45 Uhr die VBZ betrat, da sass er bereits im Foyer, obwohl sein Besuchstag offiziell erst um 8.30 Uhr losging.

Die erste Station war gleich das Highlight – die Fahrt im Flexity. Martim durfte im Cockpit Platz nehmen, dem Ausbildner Laurent Perchtold Fragen stellen und sogar selbst die Weichen stellen. Seinem Traumberuf – ja, Martim möchte Trampilot werden, vielleicht auch Kitaleiter oder beides, aber Trampilot ist hoch oben auf seiner Liste – war er wohl noch nie so nah gewesen wie in diesem Moment.

Nach der Fahrt im modernsten Tram der Stadt war das Tram 2000 dran. Dieses noch viel mechanischere Modell machte genau so viel Freude, er durfte es steuern und sogar einen Notstopp hinlegen.

Nach all den Eindrücken in den Fahrzeugen ging es drinnen weiter, denn der VBZ-Direktor Guido Schoch hatte Martim auf einen Besuch in sein Büro eingeladen. Auch da durfte alles Mögliche gefragt werden – und zwar gegenseitig. Der Schreibenden fiel dabei auf, dass sowohl Flexity-Projektleiter Andreas Hotz wie auch der VBZ-Direktor Guido Schoch Martim exakt dieselbe erste Frage gestellt haben: «Hast du denn bereits eine Modelleisenbahn?»

«Hast du denn bereits eine Modelleisenbahn?»

Martim hat zwar noch keine, aber nun war klar, was sein grösster Wunsch auf Weihnachten ist. Guido Schoch machte dem Buben zum Schluss noch eine grosse Freude, indem er ihm auch schon das erste Fahrzeug dazu schenkte – ein nigelnagelneues Flexity-Modell!

Das schönste Geschenk - ein nigelnagelneues Flexity-Modell.

Wer die VBZ besucht, denkt wahrscheinlich zuerst an die Trams und Busse. Ebenso spannend ist jedoch auch ein Besuch in Zürichs grösster Werkstatt, der VBZ-Zentralwerkstätte. Da werden die Fahrzeuge nicht nur gewartet und geflickt, es werden auch viele Teile selbst hergestellt. Ein Besuch in der Lackiererei, der Schreinerei, der Schriftenmalerei und vielen anderen Abteilungen kann wahrhaftig horizonterweiternd sein. Andreas Hotz nahm sich die Zeit, Martim durch die verschiedenen Abteilungen zu führen. Besonders begeistert war der Junge bei den grossen Rohteilen der Cobras.

Die sonst oft besichtigte Leitstelle ist im Moment wegen der Covid-Situation für Besuchende geschlossen. Aber für Martim durfte Mario Schmid, operativer Leiter der VBZ-Leitstelle, eine Ausnahme machen und ihm unter dem einzuhaltenden Abstand alles zeigen. Der junge Gast liess sich alle Abläufe dieser Drehscheibe des ganzen städtischen ÖVs erklären, es war ihm anzusehen, dass, wenn es nach seinem Geschmack gegangen wäre, dieser Tag niemals hätte enden müssen.

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