Auf Zeitreise mit der VBZ-Uniform

Die VBZ-Uniformen haben sich in den letzten über hundert Jahren stetig weiterentwickelt. Weg von einer strengen, offiziersähnlichen hin zu einer zeitlos modernen Bekleidung. Dazwischen liegen aber - retrospektiv betrachtet - auch unkonventionelle Versuche, sich der Mode anzupassen. Wir wagen einen Blick zurück.

 

1882

Die Rösslitram-Uniform von 1882. (Bild: zvg)

Bei der Inbetriebnahme der Zürcher Strassenbahn ist die Uniform sehr militärisch geprägt: Hoch geschlossene Kragen, schwere dunkle Stoffe und die formelle Schirmmütze sollen den Mitarbeitenden den nötigen Respekt verschaffen.

1894

Wagenführer und Kondukteure mit Personalnummer – und Schnauz. (Bild: zvg)

Mit der Einführung des elektrischen Trams wird die Kopfbedeckung mit den Personalnummern der Wagenführer und Kondukteure versehen. Diese «Kontrollnummer» dient vornehmlich dem Zweck, den Fehlbaren bei Beschwerden zweifelsfrei identifizieren zu können. Der Stil der Uniform erinnert durch die doppelten Knopfreihen und den Stehkragen stark an die traditionelle Offiziersbekleidung. Zusätzlich wurde aber sehr auf Details wie goldene Knöpfe oder kontrastfarbige Paspeln am Kragen geachtet. Die über der Uniform hängenden, dekorativen Kettchen gehören zu den damals gerne getragenen Taschenuhren.

1918

Neu sind die Personalnummern nicht mehr an der Mütze befestigt.

Die VBZ-Mitarbeitenden wehren sich in mehreren Anläufen gegen das öffentliche Tragen der Personalnummern, da es als diskriminierend empfunden wird. Erst im Jahr 1918 werden die Mützen ersetzt, und die Personalnummer wird bei den Kondukteuren stattdessen unauffälliger an einem Schild am Tragriemen der Ausrüstung befestigt. Bei den Wagenführern fällt die Personalnummer an der Uniform sogar ganz weg.

1949

Das erste Mal sind Hemd und Krawatte teil der Uniform.

Als nächstes folgt für die Uniformgestaltung eine kleine Revolution. Beim Veston wird der eher streng anmutende Stehkragen durch einen Umlegekragen ersetzt, Hemd und Krawatte komplettieren den Look. Passend dazu wird eine Schirmmütze im deutsch-russischen Stil eingeführt. Bereits innert Jahresfrist beschliesst der Stadtrat, diese Mütze wieder durch das alte Modell zu ersetzen, weil sich aus diversen Beschwerden ergibt, dass die neue Mütze den Fahrgästen und den VBZ-Mitarbeitenden «zu ausländisch» anmutet und deshalb auf wenig Akzeptanz stösst.

1973

Obwohl die Uniform immer mehr vom Militärstil wegkommt, die formelle Schirmmütze bleibt vorerst.

Bald setzt man auf Farbe, die grauen Hemden werden durch stahlblaue ersetzt, die Krawatte ist neu blau-rot gestreift. Ausserdem ist der Rollkragenpullover als Ersatz für das Hemd in die Kollektion aufgenommen. Eine rassige Schirmmütze im italienischen Stil rundet den typischen 70er Jahre Look ab.

1979

Klassisch aber feminin, der Look der ersten Wagenführerinnen überzeugt.

In Zürich werden die ersten sechs Frauen als Wagenführerinnen eingestellt. Für sie liess man eigens eine Damenuniform entwerfen und schneidern – unter dem strengen modischen Auge der damaligen Stadträtin Emilie Liebherr. Der Look war durch die hochhackigen Schuhe und das bunte Foulard feminin und damit sehr zeitgemäss.

1997

Die 90er Jahre färben auch auf die VBZ-Uniform ab.

Der nächste modische Quantensprung folgt etwa 20 Jahre später, als die unifarbenen Oberteile durch farbenfrohe, wildgemusterte Hemden im Hawaii-Stil ersetzt werden. Für Damen gibt es neu den Hosenwickeljupe. Die Jacke mit dem charmanten «Grüezi»-Aufdruck soll den Ruf der VBZ als offener und kundenfreundlicher Partner unterstreichen. Zur Lancierung der neuen Kollektion lädt die VBZ die versammelte Presse ins Kaufleuten zur Modeschau ein.

Kurze Hosen bei der Arbeit, das war das Ziel dieser VBZ-Mitarbeitenden.

Zeitgleich zum Presseanlass veranstalten 30 VBZ-Mitarbeiter vor dem Kaufleuten die berühmte «Wädli-Demo». Mit abgeschnittenen Uniformhosen tanzen sie einen «Can-Can» und kämpfen damit für mehr Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern. Ihnen missfällt der Entscheid von Stadtrat Thomas Wagner, für Männer keine kurzen Hosen bereitzustellen, während Frauen bei heissen Temperaturen den neuen Jupe anziehen können.

2002

Jetzt ist es offiziell, auch die Männer dürfen ihre «Wädli» zeigen.

Fünf Jahre später werden die Wünsche der Demo-Teilnehmenden wahr. Der neue Stadtrat Andres Türler delegiert die Zuständigkeit über das äussere Erscheinungsbild der Mitarbeitenden an die VBZ-Direktion. Diese reagiert prompt: Bereits vier Wochen später sind die kurzen Hosen abhol- und tragbereit. Der Sommerlook für Männer ist Wirklichkeit.

2006

Wer genau hinschaut erkennt auf der Krawatte als verspieltes Detail die Umrisse unserer Fahrzeuge.

Die Uniform der VBZ präsentiert sich seit 2006 sportlich-elegant in modernem Nachtblau, das akzentuiert wird durch Hell- und Royalblau. Die Schnitte sind leicht tailliert, dennoch kommen Funktionalität und Tragekomfort durch die sorgfältig ausgewählten und hochwertigen Materialien nicht zu kurz. Kleine Details – wie der raffinierte Print der neusten Fahrzeuge auf Krawatten und Foulards runden das stilvolle Bild ab.

2019

Seit dem 17. September 2019 tragen die Mitarbeitenden der VBZ in den Bussen, Trams, Verkaufsstellen und dem Fundbüro die neuste Uniform. Wie diese daherkommt, erfahren Sie in diesem Artikel.

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