Sie fahren fürs Leben gern Bus und Tram, dennoch runzeln Sie wegen den VBZ manchmal die Stirn? Dann sind Sie in bester Gesellschaft! Fast täglich erreichen uns interessante Fragen zum öffentlichen Verkehr, die uns zeigen, was unsern Fahrgästen unter den Nägeln brennt. Beantwortet werden sie in dieser Serie namens «Händ Sie gwüsst ...?» Das heutige Thema lautet: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen VBZ und ZVV?
Die VBZ und der ZVV, diese zwei Abkürzungen werden von den Fahrgästen in der Stadt Zürich häufig durcheinander gebracht. Nicht selten endet die vorübergehende Konfusion und Verstrickung der zur Verfügung stehenden drei Konsonanten mit der Frage: «Aber was ist denn eigentlich der Unterschied?».
Der kantonale Verbund und die marktverantwortlichen Unternehmen
Raffael Aebersold, Leiter der Abteilung Markt Services bei den VBZ, wird auch im privaten Umfeld oft auf das Thema angesprochen und
beantwortet heute die Frage nach dem Unterschied zwischen den VBZ und dem ZVV für uns:
«ZVV» steht für «Zürcher Verkehrsverbund», wobei sich das «Z» auf den
Kanton Zürich bezieht. Hinter dem Kürzel «VBZ» hingegen stecken die
Verkehrsbetriebe Zürich, und hier bezieht sich das «Z» auf die Stadt
Zürich. Der ZVV bildet als Verkehrsverbund die Dachorganisation des öffentlichen Verkehrs im Kanton Zürich. Mit seinen rund 40 Mitarbeitenden ist er für die Festlegung des Tarifs und des Ticketsortiments, die koordinierte Verkehrsplanung sowie die Finanzierung des öffentlichen Verkehrs im ganzen Kanton zuständig. Der ZVV ist aber kein Verkehrsunternehmen. Die eigentlichen Fahrleistungen erbringen acht sogenannte marktverantwortliche Unternehmen, eines davon sind die VBZ. Sie bewegen die Fahrgäste in der Stadt Zürich, wofür rund 2500 Mitarbeitende im Einsatz sind.
Enge Zusammenarbeit in diversen Bereichen
«In der Realität bedeutet das eine enge Zusammenarbeit zwischen Verbund und Verkehrsunternehmen», erklärt Raffael Aebersold. Wenn die VBZ beispielsweise eine neue Tramlinie planen, wird dieser Vorschlag dem ZVV unterbreitet. Der Verbund spricht dann die zukünftigen Rückvergütungen gut, welche die Stadt Zürich für die Beschaffung der nötigen Fahrzeuge und neuen Angebote (wie unter anderem Taktverdichtungen oder Routenanpassungen) vorgängig investieren muss. Sämtliche Einnahmen aus Ticket- und anderen Verkäufen, beispielsweise von Werbeflächen, gehen im Gegenzug an den ZVV.
Ebenso wird dort eine Zusammenarbeit angestrebt, wo eine enge Koordination eine effizientere Leistungserbringung ermöglicht oder für die Kundinnen und Kunden der Zugang zum ÖV vereinfacht werden kann, so beispielsweise beim Leitstellensystem oder der Fahrgastinformation. Diese partnerschaftliche Zusammenarbeit ermöglicht es, dass die VBZ auf der einen Seite auf die lokalen Eigenheiten und Bedürfnisse der Stadtzürcher Bevölkerung eingehen und reagieren können. Auf der anderen Seite sind die VBZ in den Verbund eingebunden, der ein attraktives, koordiniertes Verkehrsangebot mit einheitlicher Tarifstruktur über die Stadtgrenzen hinaus gewährleistet.
Fazit
Zusammengefasst erbringen die VBZ das ÖV-Angebot in der Stadt Zürich, welches durch den ZVV definiert, finanziert und kantonsweit koordiniert wird.