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30 Jahre VBZ-Haltestellen

Was heute selbstverständlich ist – nämlich perfekt übers Streckennetz verteilte, normierte und angenehm komfortable VBZ-Wartehäuschen – war früher noch etwas anders.

Gastautor: Werner Baumann
Editiert: Fabrizio Bonazza
Bilder: Werner Baumann, Bruno Gisler, Fabrizio Bonazza, VBZ Archiv

 

VBZ-Haltestellen sind eine Art Schmelztiegel unserer Gesellschaft, denn es sind jene in der Stadt omnipräsenten Orte, an denen Menschen aller Schichten und jeglichen Alters zusammenkommen. Hier wird geplaudert, gelacht, geküsst, gestritten, geschwiegen und zu nächtlicher Stunde gar mal geschlafen oder getanzt; all das, geschützt vor Wind und Wetter.

Noch vor drei Jahrzehnten…

…war das jedoch ziemlich anders. Abgesehen davon, dass das Streckennetz noch längst nicht vollständig ausgereift war, musste man häufig akribisch nach den Haltestellen suchen, ganz zu schweigen von deren oft kargen Ausstattungen: Im Sommer war man der Hitze und den Sonnenstrahlen ausgesetzt, es regnete, man wurde nass, es schneite… Sie wissen schon. Auch das Volk machte sich mit Verbesserungsvorschlägen bemerkbar. Allerdings liess die damalige finanzielle und politische Situation der Stadt einen Ausbau und eine damit einhergehende Verbesserung der ÖV-Infrastruktur nur bedingt zu. Dies sollte sich ab 1986 jedoch postwendend ändern.

Bescheidene Wartehalle mit grossem Werbeplakat und altem Billetautomaten. Haltestelle Fischerweg, 1988.
Die lange, unbeleuchtete Wartehalle an der Herdernstrasse, 1988.
Zwei Bänkli und ein Zeitungswägeli, Wartehäuschen-Idylle an der Glaubtenstrasse, 1988.
Die kleine Normwartehalle vor dem Hotel Sternen. Oerlikon, 1979.
Die alte Bushaltestelle an der Rautistrasse im Zürcher Kreis 9. Speziell daran ist der alte Billetautomat.
Am Bellevue wurde die erste Wartehalle 1903 errichtet.
Bescheidene Wartehalle mit grossem Werbeplakat und altem Billetautomaten. Haltestelle Fischerweg, 1988.
Die lange, unbeleuchtete Wartehalle an der Herdernstrasse, 1988.
Zwei Bänkli und ein Zeitungswägeli, Wartehäuschen-Idylle an der Glaubtenstrasse, 1988.
Die kleine Normwartehalle vor dem Hotel Sternen. Oerlikon, 1979.
Die alte Bushaltestelle an der Rautistrasse im Zürcher Kreis 9. Speziell daran ist der alte Billetautomat.
Am Bellevue wurde die erste Wartehalle 1903 errichtet.

«Die Benutzung des ÖV soll zukünftig möglichst viele positive Eindrücke mit sich bringen» VBZ, Zürich, 10.07.1986

So entstand ein Grosskonzept, das 1986 an einer Medienkonferenz bekannt gegeben wurde. Ziel war, das «Warten» an den Haltestellen um ein Vielfaches zu verbessern. Neue Haltestellen und Wartehallen zu bauen und Transparenz in das Streckennetz zu bringen, um so den Unmut der Bevölkerung zu lindern, und die Attraktivität des ÖV zu steigern.

Der Herr der Haltestellen: Werner Baumann leitete 1986 die gesamte Haltestellen-Revolution. (Foto: Fabrizio Bonazza)
Der Herr der Haltestellen: Werner Baumann leitete 1986 die gesamte Haltestellen-Revolution. (Foto: Fabrizio Bonazza)

30 Jahre und viele Haltestellen später…

…sind die Erwartungen um einiges übertroffen worden. 1986 umfasste das Liniennetz der VBZ 753 Haltekanten – heute sind es rund 1560, die einheitlich, nach VBZ-Norm, gestaltet sind. Viele sind behindertengerecht eingerichtet. Früher gab es 293 Fahrgastunterstände in verschiedenster Bauart – 2016 sind es bereits 584 Wartehallen.

April 2009: Die Haltestelle beim Friedhof Sihlfeld, mit der begehrten Sitzbank ausgerüstet.
Dem speziellen Gelände angepasst: Die Haltestelle an der Riethofstrasse im Kreis 10.
April 2009: Mühlacker im Kreis 11. An vielen Endhaltestellen wurden die Wartehallen mit WC-Kabinen für das Fahrpersonal ergänzt.
April 2009: Die Haltestelle beim Friedhof Sihlfeld, mit der begehrten Sitzbank ausgerüstet.
Dem speziellen Gelände angepasst: Die Haltestelle an der Riethofstrasse im Kreis 10.
April 2009: Mühlacker im Kreis 11. An vielen Endhaltestellen wurden die Wartehallen mit WC-Kabinen für das Fahrpersonal ergänzt.

Waren 1986 bei 25 Wartehallen die damals gängigen Plakatformate innen und aussen angebracht – so sind heute zirka 822 Werbevitrinen mit rund 1200 Werbeflächen in den Wartehallen eingebaut. Der damals vorgesehene Endausbau von 350 bis 400 Plakatvitrinen konnte deutlich übertroffen werden. Das umgesetzte Konzept der VBZ ist mehr als erreicht und kommt in vielerlei Hinsicht dem Fahrgast zu Gute. Natürlich endet die Geschichte nicht an dieser Stelle, denn die VBZ sind weiterhin bestrebt, sowohl das Streckennetz, als auch den Komfort zu verbessern.

Das Erscheinungsbild ist die Visitenkarte der VBZ. Pflege und Unterhalt sind gewährleistet. Oerlikon, 2005
In den alten Tramhäuschen gehören Schaukästen zum Interieur, Endstation Seebach, 1988.
Das Erscheinungsbild ist die Visitenkarte der VBZ. Pflege und Unterhalt sind gewährleistet. Oerlikon, 2005
In den alten Tramhäuschen gehören Schaukästen zum Interieur, Endstation Seebach, 1988.

«Häsch mer no ä Haltestellätaflä?»

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