Züri schlaflos: Zukunft und Bar 3000

Unsere erfolgreiche App «Züri schlaflos» offeriert mehr als 170 Geschichten über Zürcher Bars, Clubs, Kulturhäuser, Restaurants und andere urbane Hotspots und Schauplätze. Die Stadtneurotiker, Journalisten und Autoren Philippe Amrein und Thomas Wyss haben über unterschiedlichste Lokalitäten und Orte streng subjektive und oft ziemlich schräge kleine Stadtgeschichten verfasst.

Hip ist ein Wort, das noch nicht lange im Duden steht. Und manchmal frage ich mich, wie ich früher, als es das Wort nur in der englischen Sprache gab, überhaupt fähig war, gewisse Dinge zu beschreiben. Zum Beispiel die Zukunft. Also nicht die Zukunft per se, sondern den gleichnamigen Nachtclub. Der hip ist, weil er von Hipstern frequentiert wird, die manchmal auch HipHopper und manchmal auch Hippies und manchmal sogar Hitparadenhörer sind.

Zu etwas ganz anderem. Das Gute an der Zukunft ist, dass des programmatischen Namens zum Trotz die Sounds der Gegenwart und der Vergangenheit nicht auf der Strecke bleiben, im Gegenteil: Die vielköpfige und bestens vernetzte Betreibercrew (die ihre Finger unter anderem auch im Club Exil im Spiel hat) weiss aus Erfahrung, dass oftmals gerade jene Nächte Magiepotenzial haben, in denen sich der DJ oder die Band oder beide zusammen querbeet durch die Geschichte spielen, also Riffs mit Beats und Black Music mit Woodstock-Feeling paaren und daraus einen richtigen Rumpelzirkus bauen.

Das Programm im Detail: Am Donnerstag kann man ohne Eintritt abfeiern. Der Event heisst Dosci, und wie der Name verrät, wird die Disco(musik) auf den Kopf gestellt – oft so sehr, dass man am Schluss doch wieder den Moon-Walk macht. Am DJ-Pult stehen Girls und Boys aus der City, kaputte Helden oder pfiffige Grünschnäbel, was für erfrischende Abwechslung sorgt. An Freitagen und Samstagen wird der Floor von lokalen, nationalen oder internationalen «Biggies» gerockt, es variiert zwischen Techno, Minimal, Future Funk, Abstract Hip Hop, Elektro, House, Breakbeat, Disco, Punkfunk, Dubstep – wobei ich Stilschubladen sowieso Hippiekacke finde, entweder ist da Groove und Spass, oder es ist langweilig. Simple as that.

An den restlichen Abenden werden – vorab in kälteren Monaten – oft laute und doch intime Konzerte veranstaltet. Mal treten vergessenen Clubmusiklegenden auf, mal sind es verwegene Indie-Rocker und dann wieder fragile Singer/Songwritern. So muss ein moderner Club funktionieren – gerade wenn er den (absolut berechtigten) Anspruch erhebt, zum Besten zu gehören, das die Stadt zu bieten hat.

Da wir beim Superlativ angelangt sind: In Gestalt der hauseigenen Bar 3000 besitzt die Zukunft auch das tollste Fumoir der City – wobei man die tollsten Abende im tollsten Fumoir nicht selten am Mittwoch erlebt, wenn hier Freaks und Nerds auflegen und konzertieren, als gäbe es keinen Donnerstag mehr.

Und wenn es dann doch noch einen Donnerstag gibt, dann sollte dieser in naher Zukunft in der «Zukunft» stattfinden. Mit der Aussicht auf den freien Pfingstmontag kann man aber auch unbeschwert am Samstag bis in die frühen Morgenstunden durchfeiern. Eine ausgezeichnete Vorlage für eine lange deepe groovige Nacht sind die beiden talentierten Plattenleger und Produzenten Sascha Dive und der Tessiner Ezikiel. Pfingsten darf kommen!

Zur Website der Zukunft.

ZÜRICH TANZT 2016

Und wenn wir schon von groovy und deep sprechen: Dieses Wochenende, also vom 13. - 15. Mai, findet das alljährliche «ZÜRICH TANZT» statt. Wenn das Tanzbein auch nach dem Zuki-Donnerstag den Drang nach einem Schwung verspürt, ist dieses Event genau das Richtige. Infos dazu gibts auf zuerichtanzt.ch.

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