Unsere erfolgreiche App «Züri schlaflos» beinhaltet über 200 Geschichten über Zürcher Bars, Clubs, Kulturhäuser, Restaurants und andere urbane Hotspots und Schauplätze. Die Stadtneurotiker, Journalisten und Autoren Philippe Amrein und Thomas Wyss haben über unterschiedlichste Lokalitäten und Orte streng subjektive und oft ziemlich schräge kleine Stadtgeschichten verfasst.
«This is a damn fine cup of coffee!»: Der berühmte Spruch von FBI-Special-Agent Dale B. Cooper aus der David Lynchs TV-Serie «Twin Peaks» ist so oder ähnlich im Café Auer & Co. auffallend oft zu vernehmen – was a) damit zu tun hat, dass der Kaffee in all seinen kurzen, langen und milchigen Varianten tatsächlich ausgezeichnet schmeckt, und b) zudem der Tatsache geschuldet ist, dass diese Lokalität, genauso wie einige obere Stockwerke in dieser alten Backsteinfabrik (in der gemäss dem Schriftzug auf dem Gebäude einst «Bedarfsartikel für Chemie u. Pharmacie» sowie «Glashütten-Produkte» hergestellt wurden), zum Impact Hub gehört.
«Bitte wozu?» Das haben wir uns auch gefragt. Hier die Antwort, die man auf der Website findet: «Wir sind eine unternehmerische Community mit über 800 Innovatoren, Startups und Grossfirmen, die zusammenkommen, um eine grundlegend kollaborative und kooperative Zukunft zu gestalten. Mach mit!» Klingt zeitgeistig, ist zeitgeistig … und weil das Idiom der Zeitgeister irgendwas zwischen Denglisch und Englisch ist, hört sich das hier eben mitunter an wie bei «Twin Peaks». Und, auch wichtig: Wer noch nie einen Innovator gesehen hat (den man übrigens keinesfalls mit dem Influencer verwechseln darf) – im Auer & Co. lungern sie fast rudelmässig rum.
Und auch im Hause rechts davon trifft man diese spezielle Spezies an, denn auch da stellt der Impact Hub seinen aus aller Welt ins Start-up-Mekka Zürich pilgernden Mitgliedern ein paar Räume zur Verfügung. Allerdings, und das ist nicht abwertend gemeint, gibt es in diesem Gebäude am Sihlquai 125 (wo sich von Sommer bis Herbst 2016 das Hauptquartier der Kunstbiennale Manifesta befand) eine deutlich grössere Attraktion. Sie heisst Photobastei und charakterisiert sich als «Zurich’s Biggest Photography Art Walk». Bescheidenheit tönt anders, klar. Doch das ist für einmal nicht bloss egal, es ist richtig. Denn die Betreiber, Ideenspinner und Kuratoren der Photobastei um «Spiritus rector» Romano Zerbini sind längst da angekommen, wo andere (und vermeintlich renommiertere) lokale und nationale Kunst-Hotspots unbedingt und entsprechend angestrengt hinwollen – im Groove der mondänen Art Szene.
Und weil ich grad so gut drauf bin, verrate ich der Konkurrenz jetzt sogar, woran das meiner Meinung nach liegen könnte. Zum Beispiel an der kulturellen Dynamik der Macher. An ihrem Netzwerk und Wissen. An der gut bestückten Bar. Vor allem aber, denke ich, liegt es an einem für die Schweiz atypischen Mut zur grossen Geste, zum Wagnis (und damit zum Scheitern), den das Team mit seinem elegant zwischen Sinnlichkeit und Intellekt balancierenden Programm Woche für Woche für Woche unter Dauerbeweis stellt. Anders und kürzer gesagt: I like a lot!
Mehr zur App «Züri schlaflos»
Die App «Züri schlaflos» beinhaltet über 200 Geschichten über Zürcher Bars, Clubs, Restaurants und andere urbane Hotspots.Die beiden Stadtkenner, Journalisten und Autoren Philippe Amrein und Thomas Wyss haben für die VBZ eine solche Auswahl getroffen und die unterschiedlichsten Lokalitäten in streng subjektive und oft etwas schräge kleine Stadtgeschichten gepackt.Wollen Sie alle Tipps immer dabei haben? Dann laden Sie sich die «Züri Schlaflos» App gratis im Apple oder Play Store herunter.