Tipps für ein gutes Stadtleben #ZämefürZüri

Wir glauben, dass wir unsere tolle Stadt gemeinsam noch besser, liebenswürdiger, offener oder schräger machen können. Aus diesem Grund haben wir die Serie «Zäme für Züri» lanciert, die zum Ziel hat, mit kleinen Gesten Grosses zu bewirken. Oder auch mal umgekehrt. Dabei zählen wir auf eure Ideen und Tipps. Ihr könnt sie auf #zämefürzüri twittern, oder per Mail an input@vbzonline.ch schicken.

Am morgigen Weltumwelttag wird das Thema Plastikverschmutzung gross geschrieben. So praktisch und vielfältig Kunststoff auch sein mag, ist Plastik eines der fiesesten Umweltprobleme. Plastik aus dem Weg zu gehen, scheint fast unmöglich zu sein. Oder meinen wir das nur? Die AnhängerInnen des «Zero Waste»-Lebenstils zeigen, dass man auch ohne Abfall leben kann. Wir finden: Probieren geht über Studieren, deshalb liefern wir euch Tipps, wie die teuren «Züri-Säcke» weniger schnell voll werden.

Das unscheinbare Übel
Plastik ist zum festen Bestandteil unseres Alltags geworden. Der Kunststoff wird günstig hergestellt und ist leicht, hygienisch und handlich. Deshalb nehmen wir kaum wahr, wieviel davon produziert wird und wieviel nach einmaligem Gebrauch wieder im Müll landet. Die Konsequenzen für die Umwelt sind massiv: Pro Jahr landen 13 Millionen Tonnen Plastik im Ozean. Anders gesagt: Pro Jahr sterben 100‘000 Meerestiere an Plastik. Die Kunststoffverschmutzung betrifft auch unser Trinkwasser – laut der UN enthält 83% des Leitungswassers weltweit Kunststoffpartikel.

Weltweit werden pro Minute 1 Million Plastikflaschen verkauft.

Mit der richtigen Mentalität voraus
Der grösste Sünder unter den Kunststoffarten ist der Wegwerfplastik – eben weil er nur produziert wird, um gleich wieder zu Müll zu werden. Diesem verschwenderischen Umgang mit Ressourcen steuert der «Zero Waste»-Trend entgegen. Der Begriff lässt sich auf zweierlei Arten ins Deutsche übertragen: «Null Abfall» und «Null Verschwendung». AnhängerInnen dieses Lifestyles machen es sich zum Ziel, konsequent Verpackungsmüll und Wegwerfartikel zu umgehen.

Das Prinzip von «Zero Waste» kann wie folgt zusammengefasst werden:

  • Ablehnen, was nur einen einmaligen Nutzen hat
  • Konsum auf das Notwendige reduzieren
  • Wiederverwenden, was noch einen weiteren Zweck erfüllen kann
  • Recyceln, was nicht mehr brauchbar ist – oder kompostieren.
Die Hierarchie des «Zero Waste»-Prinzips | Bild: Jemeima Christen

Das Zero Waste Starter-Pack
Der Einstieg in ein Leben mit (fast) null Abfall ist einfach, sobald man die richtigen Alternativen dazu findet. Folgende wiederverwendbare Gegenstände helfen dir dabei, Plastik den Kampf anzusagen:

  • Die Stofftasche ersetzt den Plastiksack, ist einfach in der Handtasche verstaut und zudem noch reissfest.
  • Das Wasser in wiederverwendbaren Wasserflaschen (zum Beispiel aus dieser VBZ-Flasche) schmeckt nicht nach Plastik, wenn man sie mal draussen in der Sonne liegen lässt.
  • Einmachgläser können vielfältig eingesetzt werden (ideal für Birchermüsli unterwegs).
  • Wir verabschieden uns vom Plastiksäckli-Terror und haben stattdessen Netzli für Obst und Gemüse dabei.
  • Zahnbürsten aus Bambus können nach Gebrauch in den Kompost oder wahlweise zum Beschriften des Kräutergartens benutzt werden.
  • Bei festen Seifen und Shampoos besteht keine «Ausleer»-Gefahr mehr, sie sind somit für Reisefreudige besonders handgepäck-freundlich.
Das Wasser in wiederverwendbaren Wasserflaschen schmeckt nicht nach Plastik, wenn man sie mal draussen in der Sonne liegen lässt. Dieses schicke Exemplar findet man in allen VBZ Beratungsstellen.

Unverpacktes Einkaufen
Oft sind wir uns gar nicht bewusst, wieviel Verpackungsmüll wir um uns haben. Mach doch mal den Versuch: Pack eine gesamte Einkaufsladung aus, fülle alles in Tupperware, Dosen und Glasflaschen um und türme die ganze Verpackung auf einem Haufen auf. Wahnsinnig, nicht? So viel Verpackung wäre nicht nötig. Nächster Versuch: Mit einer Sammlung Einmachgläser hipster-mässig in einen «Unverpackt»-Laden reinspazieren und mit gutem Gewissen Bioprodukte einfüllen. In Zürich gibt es mittlerweile einige Läden, in denen das möglich ist.

Chez Mamie ist im Welschland insgesamt an acht Standort zu finden  – seit kurzem auch am Schaffhauserplatz.

Das Foifi liegt beim Schiffbau um die Ecke. Der «Unverpackt»-Laden ist übrigens auch ein gemütliches Café.

Auf zum Wochenmarkt
Wir geben es zu: Es ist nicht immer einfach, saisonal einzukaufen. Da wollen uns Supermärkte vorgaukeln, dass Erdbeeren und Tomaten auch im Winter voll okay seien, solange die Bioknospe dranklebt. Aber genauso wie das Leben ohne unsere vier Jahreszeiten langweilig wäre, so ist es auch bei den Lebensmitteln. Die Vorfreude am Sommer besteht doch darin, dass das Balkongemüse aus der Stadtgärtnerei endlich wächst und man Erdbeeren frisch vom Feld pflücken kann. An den Wochenmärkten kann man sich ganz ungezwungen Gemüse in Zeitung einwickeln lassen, am Käsestand das Tupperware hinstrecken – und das frische Brot schafft es sowieso nie heil nach Hause. Deshalb: Raus an die frische Luft, an die vielen Wochenmärkte in Zürich.

Unverpacktes Picknicken
Wieviel Geld lässt man wöchentlich im Laden liegen für lieblos zubereitete Esswaren voller Konservierungsmittel, die den ganzen Tag im Plastik vor sich hinschwitzen? Es ist eigentlich kein Geheimnis, aber hier ein Tipp: Selbstgemachtes tut nicht nur der Seele gut, sondern schont auch die Natur. Jetzt, da man sich in einen «Unverpackt»-Laden gewagt und am Markt alles unverschämt durchprobiert hat, wird es auch Zeit, die Ausbeute in freier Natur zu geniessen. Übrigens sind Sandwiches in Frischhaltefolie out – Bienenwachstücher sind nicht nur wiederverwendbar, sondern sehen auf auch Instagram besser aus.

Soviel zum ersten Teil unserer «Zero Waste»-Serie. Noch mehr nützliche Tipps gibt’s demnächst wieder hier auf vbzonline.

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