Wir glauben, dass wir unsere tolle Stadt gemeinsam noch besser, liebenswürdiger, offener oder schräger machen können. Aus diesem Grund haben wir die Serie «Zäme für Züri» lanciert, die zum Ziel hat, mit kleinen Gesten Grosses zu bewirken. Oder auch mal umgekehrt. Dabei zählen wir auf eure Ideen und Tipps. Ihr könnt sie auf #zämefürzüri twittern, oder per Mail an input@vbzonline.ch schicken.
Gesünder essen, mehr Sport treiben, mit dem Rauchen aufhören: Bei den beliebtesten Vorsätzen für das neue Jahr kommt der Gedanke an die Gemeinschaft meist etwas zu kurz. Daher stellen wir euch fünf gute Vorsätze vor, die nicht nur uns selbst, sondern auch der Gesellschaft richtig gut tun.
Gemeinsam kochen für einen guten Zweck
Einmal monatlich kocht Cuisine sans frontières (Csf) in Zusammenarbeit mit der AOZ – Asylorganisation Zürich mit und für die jeweils rund 200 bis 300 Bewohnerinnen und Bewohner des Bundesasylzentrums in Altstetten. Das Kochen am Nachmittag findet seinen Abschluss in einem gemeinsamen Abendessen an langen Tischen. Csf sieht es als ihre Aufgabe, die sozialen Kontakte zu fördern. Gemeinsam kochen und essen bedeutet nämlich Lebensqualität: Gespräche werden geführt, Beziehungen geknüpft, Probleme gelöst. Das stärkt das Fundament jeder Gemeinschaft.
Csf kann auf ein grosses persönliches Engagement vieler Freiwilliger zählen: Sie leisten pro Jahr über 6750 Stunden ehrenamtliche Arbeit und sind auch bei den monatlichen Einsätzen im Zentrum Juch sehr wichtig. Wie Sie mithelfen können, erfahren Sie hier. Einzelne Veranstaltungen werden ausserdem für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ziel ist dabei, die Gesellschaft zu sensibilisieren, soziale Spannungen abzubauen und einen Begegnungsort zu schaffen, an dem eine Wechselwirkung zwischen Geflüchteten und Einheimischen möglich ist.
Wer hält eigentlich die Trams und Busse der VBZ tagsüber sauber?
Ende 1999 wurden die zwei Pendlerzeitungen eingeführt. Die Abfallmenge nahm wegen den in den VBZ-Fahrzeugen liegen gelassenen Gratiszeitungen eine unerträgliche Dimension an. Als Sofortmassnahme konnten die VBZ in Zusammenarbeit mit dem Sozialamt (SEB) ein Säuberungsmodell «Clean-Team» testen und erste Erfahrungen sammeln. Am 1. Juli 2001 ging die Testphase zu Ende und das Clean-Team wurde fester Teil des Unternehmens. Seit da befreit es Trams und Busse von Rückständen: Zeitungen, Kaugummis und «Fötzel», all das, was die Fahrgäste stören könnte, muss aus den Fahrzeugen entfernt werden. Man könnte meinen, dass diese Mannschaft versteckt-getarnt arbeitet, da man sie kaum wahrnimmt, während die Fahrzeuge dennoch immer sauber sind.
Das Clean-Team fördert unter anderem die soziale Integration der Flüchtlinge. Ein Drittel der Arbeitenden sind Asylsuchende. Die alltäglich geleistete Arbeit ist immens wichtig, um die Fahrgast-Zufriedenheit hochzuhalten. Das Clean-Team ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Trambetriebs und der Stadt Zürich.
Zutaten direkt bei den Produzenten bestellen
Crowd Container importiert ihre Lebensmittel ausschliesslich direkt bei den Herstellern. Die Organisation legt alle Schritte vom Anbau bis zur Auslieferung offen und fördert den Austausch zwischen Konsumentinnen und Konsumenten und den Herstellern, die mit viel Können nachhaltig und vielfältig anbauen, indem sie ihre Produktion den lokalen Bedingungen anpassen. Damit schonen sie die Umwelt und schaffen eine Basis für die Herstellung von echt hochwertigen und nachhaltigen Produkten. Dank dieser Transparenz erfährt der Kunde, woher das Essen kommt, wie es angebaut und verarbeitet wird und wer das Geld bekommt.
Und so funktioniert’s: Melden Sie sich für den Newsletter hier an, um zu erfahren, wann der nächste Vorverkauf startet und Sie ihre Bestellung über die gewünschten Lebensmittel machen können. Crowd Container leitet diese den Produzenten weiter. Sobald die Pakete mit den bestellten Produkten fertig sind, kommen sie nach ein paar Tagen über die Fähre und Strasse in Zürich an, wo sie am Ankunftsfest abgeholt oder per Velo nach Hause geliefert werden können.
Werde ein Essensretter
Too Good To Go ist eine Organisation, die zum Ziel hat, Lebensmittel, die zu gut zum Wegwerfen sind, vor der Abfalltonne zu retten. Die Idee startete Ende 2015 in Dänemark und mittlerweile gibt es Teams in vielen Ländern. Restaurants und andere Gastronomiebetriebe haben zu Laden- oder Buffetschluss oft noch feine und frische Speisen übrig, die normalerweise leider in der Tonne landen. Das ist natürlich schade und totaler Food-Waste. Deswegen können in Zürich Betriebe ihre Resten über Too Good To Go anbieten. Über die App oder die Internetseite kann man alle Angebote in der Nähe finden, und übrige Menus kurz vor Geschäftsschluss zu einem günstigen Preis abholen. Man geniesst somit leckere Gerichte für wenig Geld und schont gleichzeitig die Umwelt.
Was macht Too Good To Go noch speziell? Für die Verpackung und für den Transport der übriggebliebenen Speisen stehen in den Partnerrestaurants spezielle Boxen zur Verfügung und für jene, die ihre Tragtasche zuhause vergessen haben, eine zu 80% aus Recyclingpapier hergestellte Papiertragtasche. Die Boxen bestehen aus der extrem hitzebeständigen und biologisch kompostierbaren Bagasse (natürliches Nebenprodukt aus Zuckerrohr). Bald bieten Too Good To Go sogar einen Edelstahlbehälter an, um den Take-Away-Rest vor der Tonne zu bewahren. Dank der Verwendung dieser nachhaltigen Ressourcen wird zusätzlich zu Gunsten der Umwelt Gutes unternommen. Zusätzlich hilft Too Good To Go auch Bedürftigen. Mit dem gespendetem Geld werden nämlich Mahlzeiten gesponsert.
Unterstütze das Nachhaltigkeitsmagazin das Lamm
Das Onlinemagazin das Lamm stellt kritische Fragen zu Nachhaltigkeitsthemen und verpackt die Erkenntnisse und Antworten dazu in Geschichten mit originellen journalistischen Formaten. Wir finden, das Lamm passt total gut zu unserer Rubrik Zäme für Züri. Um laufende Kosten zu decken und das Lamm selbst am Leben zu halten, wird um Unterstützung gebeten. Besuchen Sie die Website von das Lamm – deren Sache könnte auch die Ihre sein!