Tipps für ein gutes Stadtleben (12)

Wir glauben, dass wir unsere tolle Stadt gemeinsam noch besser, liebenswürdiger, offener oder schräger machen können. Aus diesem Grund haben wir die Serie «Zäme für Züri» lanciert, die zum Ziel hat, mit kleinen Gesten Grosses zu bewirken. Oder auch mal umgekehrt. Dabei zählen wir auf eure Ideen und Tipps. Ihr könnt sie auf #zämefürzüri twittern, oder per Mail an input@vbzonline.ch schicken.

An den Weihnachtsmärkten duftet es verführerisch nach Lebkuchen und Glühwein, in den Geschäften läuft «Last Christmas» von Wham! in der Dauerschleife und die in «Lucys» Licht getauchte Bahnhofstrasse ist belaufener denn je. Klarer Fall: Weihnachten steht bevor. Wir stellen euch Organisationen und kleine Zürcher Läden vor, die dazu beitragen, die Weihnachtszeit besser, schöner und fairer zu machen.

Geschenke mit dem kleinen «Etwas»

Wer noch auf der Suche nach einem besonderen Geschenk ist, könnte im Quartier-Lädeli «HonigKuchen» fündig werden. Der Name ist dort nämlich Programm. Anet Strusinski und Anna Hochreutener, die 2014 das Geschäft im Kreis 3 ins Leben riefen, erfreuen ihre Kundschaft mit süssen Verführungen, vielen wunderschönen Accessoires und von der Imkerei Wabe3 stammendem Zürcher Stadthonig. Letzterer wird von über 100 Bienenvölkern produziert, deren Bienenkästen auf unbenutzten Flachdächern der Stadt Zürich stehen. Zurzeit hausen die Stadtbienen der Wabe3 an elf Standorten, von denen drei den VBZ angehören (wer mehr darüber erfahren möchte, kann den Artikel «Anna und die Bienen» lesen). Das Sortiment im «HonigKuchen» wird durch Bücher rund um das Thema Imkern, Do-it-yourself und Backen, Honig- und Wachsprodukte sowie Papeterie- und Designartikel abgerundet.

Schön, sinnvoll und fair soll es sein: Diese Eigenschaften verbindet der in Zürich gegründete Laden «rrrevolve». Was 2010 als Ein-Mann-Betrieb begann, umfasst heute zwei im Herzen der Stadt liegende Geschäfte. Während der «rrrevolve fair faishon store» eine breite Auswahl an fair und nachhaltig produzierter Kleidung bietet, dreht sich im  «rrrevolve eco concept store» alles rund um Haushaltswaren, Accessoires und Dekoration. Übrigens: die drei r im Namen «rrrevolve» stehen für reduce, reuse und recycle und beschreiben die zentralen Leitgedanken der Nachhaltigkeit.

Auf nachhaltige und faire Produktion setzt man auch im «Helvetas Fairshop» an der Weinbergstrasse oberhalb des Centrals. Der Laden offeriert eine grosse Auswahl an umweltfreundlichen und unter sozialen Bedingungen hergestellten Produkten, vornehmlich in den Bereichen Mode, Spiele und Wohnen. Ein Präsent, das doppelte Freude bereitet, bieten die «Geschenkspenden» von Helvetas. Mit der Geschenkspende «Gemüsebeutel» für 40.- Franken erhält man beispielsweise einen wiederverwendbaren und aus Bio-Baumwolle hergestellten Gemüse- und Früchtebeutel und ermöglicht mit der Spende einer Familie in Tansania die Ausbildung in Gemüseanbau.

Gemeinsam Gutes tun

In der Adventszeit sind viele Menschen vom Wunsch beseelt, eine gute Tat zu vollbringen. Diese Haltung prägt auch die drei hier nun vorgestellten Organisationen und Projekte.

Ein Glühwein hier, ein Schnäpschen da – Weihnachtsfeiern gibt es im Dezember zuhauf, und da wird auch gerne mal angestossen. Anschliessend mit dem Auto nach Hause fahren, sollte dann aber unterlassen werden. «Nez Rouge» bietet in diesem Zusammenhang einen einzigartigen Service an: Die seit 1990 existierende gemeinnützige Organisation stellt Bürgerinnen und Bürgern einen «sicheren Heimfahrtdienst» zur Verfügung. Ziel der Aktion ist die Verminderung der Verkehrsunfälle, die durch fahruntüchtiges Lenken eines Fahrzeugs verursacht werden – sowie die Sensibilisierung der Bevölkerung für diese Thematik. Vergangenen Dezember nutzten über 34‘000 Personen das Angebot von Nez Rouge, jährlich sind gesamtschweizerisch über 10‘000 freiwillige Helfer während der Festtagszeit im Einsatz. Der Service wird ebenfalls in Zürich und der Umgebung angeboten und deckt bis auf die Regionen Basel, Oberwallis und Engadin die gesamte Schweiz ab.

Mit kleinen Gesten Grosses bewirken: Die gemeinnützige Aktion «2 x Weihnachten», eine Kooperation zwischen dem Schweizerischen Roten Kreuz, der SRG SSR idée suisse sowie der Schweizerischen Post und Coop, sammelt seit 1997 Paketspenden für Bedürftige. Vom 24. Dezember 2018 bis 11. Januar 2019 können schweizweit an jedem Postschalter kostenlos Spendenpakete abgegeben werden. Was man so einem Päckli alles beilegen könnte? Langhaltbare Lebensmittel wie Kaffee, Reis, Teigwaren, Öl, Konserven und Babynahrung sowie verpackte Hygiene- und Toilettenartikel eignen sich besonders gut. Die Pakete werden dann vom Roten Kreuz auf weitere gemeinnützige Organisationen und schlussendlich an in der Schweiz wohnhafte hilfsbedürftige Personen aufgeteilt. Eine weitere Möglichkeit ist die «Online-Paketspende», welche das ganze Jahr über unterstützt werden kann. Mit einer Geldspende werden der Kirgisische Rote Halbmond sowie die nationalen Rotkreuzgesellschaften in Bosnien-Herzegowina und Moldawien mit Grundbedarfsartikeln für Bedürftige unterstützt. Ebenfalls können erstmals in Coop-Megastores bereits zusammengestellte «2 x Weihnachten»-Pakete gekauft und vor Ort für den Weitertransport abgegeben werden.

In den Wintermonaten ist ein warmer und sicherer Schlafplatz von noch grösserer Bedeutung als sonst. Seit 16 Jahren bietet der vom im Mai verstorbenen Pfarrer Ernst Sieber gegründete «Pfuusbus» vom 15. November bis 15. April in Not geratenen Menschen ab 20 Jahren eine kostenlose Schlafmöglichkeit. In dem beim Albisgütli stehenden, beheizten Sattelschlepper wird zudem ein warmes Abendessen und Frühstück offeriert. Darüber hinaus betreuen die freiwilligen Mitarbeitenden der gemeinnützigen Stiftung Obdachlose in schwierigen Lebenssituationen. Im vergangenen Jahr zählte der durch Spenden finanzierte «Pfuusbus» 5‘517 Übernachtungen. Mehr über diese wohltätige Aktion erfährt man in der Lektüre der vbzonline-Geschichte «Daheim im Bus».

Offene Türen an Weihnachten

Verschiedene gemeinnützige Organisationen der Stadt Zürich veranstalten an Weihnachten ein gemeinsames und öffentlich zugängliches Fest.

Eine davon ist das eigenständige Hilfswerk Caritas. Am 24. Dezember ab 18 Uhr stehen die Türen des Volkshauses im Rahmen der Caritas Weihnachtsfeier offen. Willkommen sind vor allem Menschen, die Weihnachten nicht alleine verbringen möchten oder die mangels Geld kein eigenes Fest durchführen können. Der Anlass steht jedoch allen offen. Der soziale Anlass ist gratis, eine Anmeldung ist nicht nötig und offeriert wird ein feines Abendessen sowie eine musikalische Darbietung (plus eine kleine Überraschung).

Wer Weihnachten gerne in einer gemütlichen Runde unbekannter Menschen und mit einem leckeren Essen begehen möchte, sollte sich das Projekt «Margrit» anschauen. Das von den Brüdern Stefan und Tobias Ganz im Jahr 2016 gegründete Projekt hat die Vision, die Gesellschaft durch gemeinsame Esserlebnisse näher zusammenzubringen. Ihr Konzept funktioniert ähnlich wie Plattformen für Mitfahrgelegenheiten, nur mit dem Unterschied, dass es sich statt um Autofahrten um Brunchs, Mittag- oder Abendessen handelt. Einige Gastgeber bieten am kommenden Heiligabend ein gemeinsames Weihnachtsessen an. Informationen über die Preise und angebotenen Menüs findet man auf der Website.

Ein gemeinsames Weihnachtsessen schenkt Wärme und Freude. (Bild: Du Wei auf unsplash.com)

Lust auf mehr? Klick dich durch vergangene # Zäme für Züri -Beiträge für weitere Tipps und Tricks rund um das Zürcher Stadtleben.

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