Es gibt nicht wenige Menschen, die sagen, Zürichs Herz schlage im Takt der VBZ. Das ist ein schönes Kompliment – wie sehr die Qualität und Zuverlässigkeit des öffentlichen Verkehrs dieser Stadt geschätzt wird. Wie aber ist das in anderen Grossstädten dieser Welt? Sind Busse, Trams, S- oder U-Bahnen dort ähnlich pünktlich und komfortabel wie bei uns? In einer losen Serie werden wir solche und ähnliche Fragen rund um den internationalen ÖV zu beantworten versuchen – durch persönliche Berichte von sogenannten «Sonderkorrespondenten». Heute stellt uns Luisa Murbach die Wengernalpbahn im Berner Oberland vor.
Wie jedes Jahr verbrachte ich die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr im Berner Oberland in Wengen. Abseits des Stadtrummels und des lästigen Hochnebels, an der frischen Bergluft, am Fusse der mächtigen und berühmten Berge Eiger, Mönch und Jungfrau. Nach Wengen führt aber keine Strasse – diesen auf 1274 m. ü. M. gelegenen Kurort und seine rund 1300 Einwohner erreicht man nur mit einer Zahnradbahn, die seit 1893 in Betrieb ist: die Wengernalpbahn.
Damit ist sie eine der ältesten Bergbahnen im Berner Oberland. Sie führt als schmalspurige Zahnradbahn von Lauterbrunnen über Wengen bis nach Grindelwald, und ist mit einer Strecke von 19,11 Kilometern die längste durchgehende Zahnradbahn der Welt.
Auf dieser langen Route schlängelt sich die Wengeralpbahn flink durch das Gebirge, schwebt über Schluchten und überwindet Höhenmeter um Höhenmeter – insgesamt ganze 1077 Höhenmeter. Da diese spektakuläre Panoramafahrt – dieses Jahr leider mit wenig Schnee – mit Blick auf das Unterland, Eiger, Mönch und Jungfrau sich aber fast nicht in Worte fassen lässt, schliessen wir mit einer Bildergalerie ab und lassen die Bilder für sich selbst sprechen.