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StadtlebenUnterwegsZüri schlaflos

Die Liebesgeschichte von Josef

GastautorIn
29. März 2019

«Züri schlaflos» beleuchtet Zürcher Bars, Clubs, Kulturhäuser, Restaurants und andere urbane Schauplätze auf eher ungewöhnliche Art und Weise. Die stets leicht neurotischen Stadtgeschichten stammen von den Journalisten und Autoren Philippe Amrein und Thomas Wyss. Diesmal geht es ums Josef.

Es war eine kleine, aber ziemlich clevere Revolution, mit der die Betreiber des Restaurants Josef vor rund sieben Jahren die Speisenfolge auf ihrer Karte neu gestalteten. Den klassischen Hauptgang erklärten sie kurzerhand für abgeschafft und offerierten an seiner Stelle eine Vielzahl von geringer dimensionierten Gerichten. Damit lösten sie den von Natur und Tradition vorgegebenen Lauf der lukullischen Dinge kurzerhand auf.

Was erst wie ein eher launiger Scherz durch die Stadtgespräche in einschlägigen Kreisen geisterte, entpuppte sich bereits beim skeptischen Testbesuch als Offenbarung. Denn plötzlich musste man sich nicht mehr mit kalten Vorspeisen, Suppen, Fleisch- und Fischgängen und einer abschliessenden Nachspeise zufrieden geben, sondern konnte völlig enthemmt und absolut querbeet durch die Speisekarte bestellen. Beefsteak Tatar gefolgt von gebackener Wachtel und einer gebratenen Forelle? Kein Problem. Muscheln, Wildschwein-Entrecôte und Ochsenschwanz-Ravioli? Servieren wir gerne. Oder doch lieber erst Gazpacho, danach Fish & Chips mit einem feinen Malzessig-Schaum und schliesslich eine währschafte Leberwurst auf Linsen? Geht klar.

Mit der Auflösung der tradierten Menüfolge wurden die einzelnen Portionen freilich bescheidener – immerhin geht es ja nicht darum, sich bis zum Geht-nicht-mehr vollzustopfen, sondern vielmehr darum, eine ganze Palette geliebter Aromen und Texturen geniesserisch zu verputzen.

Und da die Speisen seither auf übersichtlichen Tellerchen gereicht werden, drängt sich beim Besuch im Josef ein niedliches Vokabular geradezu auf. Das äussert sich bereits bei der Weinbestellung, die natürlich aus einem Blauburgunderchen besteht. Nicht etwa offen ausgeschenkt, nein nein, sondern stilgerecht im Fläschchen kredenzt.

Es ist sozusagen Dinieren im Diminuitiv, das sich hier formvollendet zelebrieren lässt. Man widmet sich also grossem Genuss in kleinen Portionen – und staunt dann doch wieder über die Menschen an den Nebentischen. Denn dort sitzen mitunter altbekannte Wichtigtuer, die sich im Gespräch mit ihren Dates um Kopf, Kragen und Krawatte reden, während einer wie ich in dezentem Falschspieler-Outfit in sicherer Hörweite sitzt und einen weiteren kleinen Happen hinter grinsenden Lippen verschwinden lässt. Ein herrliches Gefühl.

Aussuchen und vorfreudiges Warten. (Bild: Sherin Varghese)
Die Qual der Wahl. (Bild: Sherin Varghese)
Die Speisekarte mit dem legendären Paul Stanley. (Bild: Sherin Varghese)
Risotto, Rindshohrücken und Forelle – ein Augen- und Gaumenschmaus. (Bild: Sherin Varghese)
In Rotwein geschmortes Rindsbäggli mit Kartoffelstock und Schnittlauchvinaigrette. Es war wie Zuckerwatte auf der Zunge. (Bild: Sherin Varghese)
Das Licht ist gedimmt, die Gäste werden mit lukullischen Speisen verwöhnt. Wir gehen verzaubert nach Hause, Bis bald, Josef. (Bild: Sherin Varghese)
Aufgefallen – eine neue Interpretation von Kate Moss. (Bild: Sherin Varghese)

Restaurant Josef
Gasometerstrasse 24
8005 Zürich

Haltestelle Limmatplatz
Tramlinien 4, 13, 17
Buslinie 32

Öffnungszeiten
Montag bis Mittwoch: 11.30 – 14.00  und 17.00 – 01.00
Donnerstag und Freitag: 11.30 – 14.00 und 17.00 – 02.00
Samstag: 17.00 – 02.00
Sonntag: geschlossen

Die Küche ist Mittags bis 13.30 und Abends bis 22.00 geöffnet.
Freitag und Samstag bis 23.00 geöffnet.

Zur Website zum Josef

Lust auf mehr Tipps und unterhaltsame Geschichten aus unserer kleinen Weltstadt Zürich? Dann klicken Sie sich hier durch.

 

 

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