Tischtennis, Kanu-Slalom oder Reiten – an den olympischen Spielen massen sich die Athletinnen und Athleten in den unterschiedlichsten Sportarten. Um das Olympia-Flair noch etwas länger zu bewahren, hat sich die Redaktion auf die Suche nach ganz persönlichen Disziplinen gemacht, die sich in und um Zürich ausüben lassen; Hin- und Rückfahrt bequem mit dem ÖV.
Wenn es um das Thema Bewegung geht, vollbringen die VBZ Höchstleistungen. Fast 900’000 Fahrgäste chauffieren die Trams und Busse täglich an ihr Ziel; Berge hoch und runter, an abgelegene Fleckchen oder durch Massen von Menschen, mal gemütlich durchs Wohnquartier oder wie der Blitz entlang der Hauptachsen. Mit unseren Fahrzeugen erreichen die Fahrgäste aber auch Orte, die sie selber noch mehr in Schwung bringen. Eine kreative Auswahl zeigt Zürich mal von einer ganz anderen Seite:
Disziplin: Flaneuren-Parcours
Die Herausforderung bei dieser Disziplin besteht darin, während dem Flanieren keine entgegenkommenden Passanten zu rammen. Denn der Blick vom Panoramaweg zwischen der Bergstation der Seilbahn Rigiblick und dem Zoo ist so berauschend, dass man auch mal die Flanier-Kontrolle verlieren kann. (Julia Müller)
Anfahrt: Hoch geht es bequem mit dem kleinsten VBZ-Fahrzeug – der Seilbahn Rigiblick – zurück mit dem Tram 6.
Disziplin: Matratzen-Paddeln
Schnappt euch ein paar Freunde mit je einer Luftmatratze, steigt bei der Bushaltestelle Winzerhalde aus und lauft zur Werdinsel runter. Einst im Wasser angekommen besteht die Challenge darin, wer auf seiner Matratze am weitesten gegen den Strom schwimmen kann, und als letztes aufgibt. Die Krönung dieser Disziplin: Sich nach dem harten Wettkampf von der Strömung der Limmat nach Dietikon treiben lassen. (Tanja Schuler)
Anfahrt:
Bus 80 oder 89 bis zur Bushaltestelle Winzerhalde oder das Tram 17 bis Tüffenwies.
Disziplin: Twenty-One im Basketball
Der Sekundarschul-Revival und für richtige «Baller» der Klassiker zugleich: Die Checkliste für die Basket-Challenge ist kurz: Basketball, ein (möglichst urbanes) Feld und zwei Teilnehmer.
Und so geht’s: Spieler 1 beginnt von der Freiwurflinie aus und versucht, einen Korb zu landen. Trifft er, geht ein Punkt auf sein Konto und er kann gleich einen neuen Wurf tätigen. Trifft er nicht, wird um den Abpraller gekämpft, während das Spiel frei ist. Der Gewinner des Zweikampfes, der für den Treffer zwei Punkte bekommt, darf zur Freiwurflinie. So beginnt das Ganze wieder von vorne. Wer zuerst 21 Punkte erreicht, gewinnt. (Fabrizio Bonazza)
Anfahrt:
Mit der S2, S8, S16 oder den Trams 4, 8, 9, 13, 14, 17 bis Bahnhof Wiedikon.
Disziplin: Altpapier-Fechten
So manches nervt im Alltag, zum Beispiel ein überquellender Altpapier-Sammler (zum Glück ist das hier ein ONLINE-Magazin). Wir kennen eine fabelhafte Methode, sowohl die Anspannung wie auch das angestaute Papier abzubauen. Das Altpapier-Fechten.
Einfach das Papier rollen, mit Klebeband fixieren und einen ebenbürtigen Kontrahenten zum Duell herausfordern. Die Regeln? Jedem frei überlassen. Als Stätte der Austragung eignet sich jegliche Wiese in unserer schönen Stadt, wie diejenige im Wikinger-, pardon Wipkinger-Park. (Natascha Klinger)
Anfahrt:
Bus 33 und 72 oder Tram 4 und 17 bis Escher-Wyss-Platz, oder Tram 13 bis Wipkingerplatz
Disziplin: Leichtathletik
In der Primarschule war ich super gut im Weitsprung und im Sprint. Ich habe alle Mädchen geschlagen und fast alle Buben. Im kantonalen Wettkampf war ich mal die Beste meines Jahrgangs im gesamten Kanton Schwyz – und dies trotz meinen damals schon nicht überlangen Beinen. Natürlich war das lässig. In der Oberstufe kamen dann plötzlich ganz viele neue Hobbies dazu, so dass der Sport plötzlich zweitrangig wurde.Viele Jahre später nun das Comeback. Und siehe da: 4.20 Meter im Weitsprung (na ja, früher kam ich weiter) und für den 80m-Sprint hatte ich 13.21 Sekunden für 80m (keine Ahnung, ist das gut?). Es hat jedenfalls Spass gemacht. (Elina Fleischmann)
Anfahrt:
Mit dem 72er Bus bis Manesseplatz, mit dem 66er Bus bis Hürlimannplatz oder bis Schmiede Wiedikon oder Bahnhof Selnau fahren.
Disziplin: Reiten
Seit über hundert Jahren ist der Reitsport als olympische Disziplin etabliert. Wer gerne einmal selber die Zügel in die Hand nehmen will, kann sich am Stadtrand in Oerlikon in den Sattel schwingen und als Cowboy versuchen. Zwar reitet man in der geräumigen Trainingshalle nicht dem Sonnenuntergang, sondern immerwährend einer Holzwand entgegen – ein Brett vor dem Kopf haben sollte man trotzdem nicht: Auch der Reiter wird in den Übungsstunden koordinativ und konditionell ordentlich an die Kandare genommen. Abgesehen davon ist die Sportart universell und eignet sich für fast jeden mit minimalem Gleichgewichtssinn. Wer jedoch beim Gedanken an Pferde ein wohliges Magenknurren verspürt, ist mit der Drahtesel-Variante besser bedient.
Anfahrt:
Mit dem 11er-Tram bis zur Endhaltestelle Auzelg, durch das Familiengartenareal auf dem Opfikonweg bis zum Wald, anschliessend rechts.