Friedhöfe sind die letzte Ruhestätte für Menschen. Sie sind aber viel mehr. Friedhöfe sind Orte der Ruhe und, um das mit einem modernen Wort auszudrücken, Orte der Entschleunigung. Friedhöfe sind auch Orte der Begegnung, der Erinnerung und der Trauer. Friedhöfe gehören zu den grössten Grünanlagen der Stadt. Sie haben einen speziellen Charme, wenn man sich Zeit dafür nimmt und sind mit dem ÖV gut erreichbar.
Das gilt auch für den Friedhof Nordheim, der auf dem Gebiet von Unterstrass und Affoltern liegt. Geplant 1895 für die Gebiete Wipkingen und Ober-/Unterstrass, die seit der ersten Eingemeindung 1893 zur Stadt Zürich gehörten, wurde er 1899 eingeweiht. Der Friedhof wurde 1912, 1922, 1941 und 1962 erweitert. Seit 1941 gibt es den Eingang an der Wehntalerstrasse direkt bei der Bushaltestelle Birchdörfli. Das Hauptportal befindet sich an der Ecke Käferholz-/Nordheimstrasse. Der Haupteingang ist ab Bucheggplatz mit dem Bus 40 erreichbar.
Zahlen
Der Friedhof Nordheim ist mit 125’992 m2 nach dem Sihlfeld und dem Eichbühl der drittgrösste von insgesamt 19 Friedhöfen auf dem Stadtgebiet Zürich und im Besitz der Stadt. Dazu kommen noch sieben private Friedhöfe. Alleine die städtischen Friedhöfe haben eine Grösse von beinahe 130 Hektar, was etwa 8,5 % der gesamten Grünfläche der Stadt Zürich entspricht.
Persönlichkeiten
Gilberte Schneider-Montavon, bekannt als die Soldatenmutter Gilberte de Courgenay. Mit ihren beiden Schwestern arbeitete sie im Ersten Weltkrieg als Kellnerin im elterlichen «Hôtel de la Gare» in Courgenay, einer kleinen Gemeinde im Jura, nahe der französischen Grenze. Der Ort wurde zum Truppenstützpunkt der Schweizer Armee und Gilberte zum Soldatenidol.
Zu einer Kultfigur wurde sie während des Zweiten Weltkrieges. Neben einem Roman und einem Theaterstück wurde sie vor allem durch den Film «Gilberte de Courgenay» von Franz Schnyder bekannt, der 1941 entstand. Im Film spielte Anne-Marie Blanc die Hauptrolle.
Gilberte Montavon heiratete 1923 und zog mit ihrem Mann Louis Schneider nach Zürich. 1957 starb Gilberte Schneider-Montavon und wurde im Friedhof Nordheim beigesetzt.
Walter Scheibli, die Stimme des ZSC.
Wer einmal Zett-Äss-Cee bei Radio 24 von Walti gehört hat, vergisst das nicht. Seine Eishockey-Berichterstattung war legendär und einzigartig. Er war nicht nur Radioreporter des ZSC, er war seit 1939 Fan des Eishockey-Clubs. Und er wurde als Fan und Reporter zur Legende.
Walti war ein waschechter Untersträssler, durch und durch. Geboren 1932, hat er ein ganzes Leben beim Milchbuck gewohnt, zuerst mit seinen Eltern und seinem Bruder, dann mit seiner Frau Margrith und dem Sohn Walter J. Er machte eine Bäckerlehre und arbeitete beim Konsumverein am Milchbuck, bevor er eine Handelsschule besuchte und im Aussendienst tätig war. Sein erstes ZSC-Spiel kommentierte er 1983, das letzte 2014. Begraben ist er mit seiner Frau und seinem Sohn im Friedhof Nordheim.
Die unterschiedlichen Ausbauetappen geben der Anlage einen vielfältigen Charakter. Die Stille, die Grösse, der eindrückliche Baumbestand und die vielen Skulpturen machen den Friedhof Nordheim zu einem überraschenden Ort. Und wenn man diesen Friedhof am Rand des Waidwaldes einmal kennengelernt hat, kehrt man immer wieder dahin zurück.
Mehr Informationen zum geplanten Tram Affoltern finden Sie unter www.vbz.ch/affoltern .